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Public Viewing könnte zur WM 2026 wieder in Kirchheim stattfinden

Die Macher der kleinen „Fanzone“ am Kirchheimer Schlossplatz sehen die Premiere als „Learning“ für die Zukunft.

Bis zu 400 Fußball-Fans verfolgten gebannt die Spiele auf der Großbildleinwand. Foto: Jörg Bächle

Kirchheim. „Wenn in zwei Jahren WM ist, machen wir es dann noch mal?“, ruft Moritz Holzapfel seiner Geschäftspartnerin Mina Hanselmann-Hauff zu, nachdem ihm der Teckboten am Telefon dieselbe Frage gestellt hatte. „Ja, auf jeden Fall“, kommt die Antwort spontan zurück. Moritz Holzapfel lacht: Ob die Antwort ganz ernst gemeint ist, weiß er nicht.

 

„Draufgelegt haben wir wohl nicht, aber für Bora-Bora reicht’s auch nicht.

Moritz Holzapfel weiß noch nicht, ob die Veranstalter etwas verdient haben.

 

Die beiden Geschäftsführer des Schlosscafé Walters am Kirchheimer Schlossplatz haben gemeinsam mit Event-Profi und Festival-Macher Hannes Hergenröder Kirchheims Public Viewing zur EM organisiert, mit Großbildleinwand, Sitzbänken und -tischen sowie Bierstand und Foodtrucks. Insgesamt 400 Fans hatten dort Platz.

Nachdem Betreiber Stuttgarter „Fanzonen“ in Zeitungsberichten von Verlusten bis zu 20.000 Euro erzählt hatten, stellt sich die Frage, wie es am Kirchheimer Schlossplatz lief. Auch hier war eine Art „Zone“ nur für die EM-Schauer eingerichtet worden. „Wir haben die Zahlen noch nicht alle gemacht“, sagt Holzapfel. Er gehe davon aus, dass es ein Nullsummenspiel oder einen kleinen Gewinn gebe, wenn alle Foodtrucks ihre Standmieten gezahlt haben und alle Kosten beglichen sind. „Draufgelegt haben wir nicht, aber für Bora-Bora reicht’s nicht“, sagt er lachend.

Weitere Kosten sind unter anderem auch für die Security angefallen, welche die Stadt noch eingefordert hatte. Die war einige Male – wenn auch zum Glück nicht häufig – nötig. Denn mit Störenfrieden muss man mittlerweile fast obligatorisch rechnen. „Das ist schon schade, aber es gehört leider dazu“, sagt der Organisator. Doch trotz aller Herausforderungen fällt die Gesamtbilanz positiv aus. „Es hat Spaß gemacht, wir haben viel gelernt. Es war das erste Mal ein Public Viewing in dieser Größe in Kirchheim“, sagt er. Vier Wochen Vorbereitungszeit habe man investiert, die Zusammenarbeit mit der Stadt habe super geklappt, alles sei sehr schnell gegangen. 

Der Schlossplatz habe allerdings den Nachteil, dass es drei Zufahrtstraßen zu Anwohnerhäusern gebe, dafür seien die Fluchtwege vorhanden gewesen. Der Zuspruch der Leute sei super gewesen – so habe man nicht nach Stuttgart fahren müssen. Das Wetter hätte besser sein können. Holzapfel erhofft sich eine Signalwirkung für die Zukunft: „Wir sehen das langfristig. Wir haben gezeigt, dass so eine Veranstaltung in Kirchheim durchführbar ist.“ Alles in allem sei die Veranstaltung ein „gutes Learning“ gewesen – eine Neuauflage zur WM ist also nicht ausgeschlossen.