Kirchheim
Rauner wird viel günstiger als erwartet

Schulbauten Die Stadt Kirchheim investiert wieder Millionenbeträge in ihre Schulgebäude. Vor allem der Brandschutz verschlingt große Summen. Dafür ist aber am Campus Rauner alles im grünen Bereich. Von Andreas Volz

Der Campus Rauner ist zwar das größte Bauprojekt in der bisherigen Geschichte der Stadt Kirchheim. Aber dafür läuft dort alles erstaunlich reibungslos - und vor allem geräuschlos. Das berichtet Kirchheims Erster Bürgermeister Günter Riemer über Kirchheims Schulbauten nicht ohne einen gewissen Stolz: „Wir liegen voll im Zeitplan. Im Juli 2020 kann die Teck-Realschule umziehen. Dann ist diese Schule am bisherigen Standort Geschichte.“

Hinzu kommt, dass die Stadt bei diesem Bau auch noch im Kostenrahmen bleibt, sogar mehr als das: „Im Gemeinderats-Beschluss zum Neubau ging es um 27,4 Millionen Euro. Stand heute werden wir darunter abschließen.“ Mit ganz genauen Zahlen hält sich Günter Riemer zurück. Aber sieben Prozent weniger seien derzeit durchaus realistisch. Das wäre eine Einsparung von fast zwei Millionen Euro. „Wie viel es dann genau wird, muss man erst noch abwarten.“

Als Grund für diese günstige Kostenprognose nennt der Bürgermeister die frühzeitige Vergabe der wichtigsten Gewerke: „Damit konnten die Firmen ihre Auftragsbücher von Anfang an füllen, und außerdem haben wir das zu einem Fixpreis vergeben.“ Das ist ein großer Vorteil, angesichts von jährlichen Preissteigerungsraten im Hochbau, die zwischen vier und sechs Prozent liegen.

Der nächste Kirchheimer Campus ist der Eduard-Mörike-Campus in Ötlingen. Da geht es vor allem um den Neubau der Eduard-Mörike-Halle. Der Baubeschluss soll noch dieses Jahr gefasst werden. Beginn der Abbrucharbeiten und des Neubaus wäre dann Anfang 2019, auf jeden Fall noch im Frühjahr. Zügig geht die sportliche Zeitplanung weiter: Die Fertigstellung ist für Juli 2020 vorgesehen, ein gutes Jahr nach Baubeginn.

„Noch sind wir in der Entwurfsplanung“, sagt Günter Riemer. Eingebunden in diese Planung seien aber alle späteren Nutzer, sodass nicht am tatsächlichen Bedarf vorbei gebaut wird. Im Hinblick auf die Kostensteigerungen in den kommenden Jahren stehen jetzt aber bereits Sparrunden an: „Nicht jeder Wunsch wird sich erfüllen lassen.“ In den Haushaltsplanungen bis 2020 sind für die Halle 5,45 Millionen Euro vorgesehen.

Einen wesentlich geringeren Umfang hat die Toilettensanierung an der Eduard-Mörike-Schule, die zum Schuljahresbeginn abgeschlossen sein soll. Rund 34 000 Euro fallen dafür an.

Sehr viel mehr Geld verschlingt der Brandschutz an den Konrad-Widerholt-Schulen: 1,8 Millionen Euro sind dafür insgesamt veranschlagt. Die Stadt rechnet mit rund 700 000 Euro Zuschuss aus dem Schulbau-Sanierungsfonds des Landes. Wichtigster Punkt ist die neue Außentreppe an der nordöstlichen Ecke des Gebäudekomplexes: Sie soll schon im kommenden Winter entstehen. Alle weiteren Arbeiten sind für 2019 und 2020 vorgesehen. Zur Grundsatzdebatte um den Brandschutz meint Günter Riemer: „Es ist wichtig, solche Diskussionen zu führen. Wir ringen ständig um den richtigen Weg, wie man mit Risiken umgehen muss.“

An der Jesinger Lindachschule geht es langfristig um die Frage, ob es dort ein Bildungshaus gibt, in das der Kindergarten Käppele einzieht. Unabhängig davon ist die bestehende Mensa für die Ganztagsschule um- und auszubauen. Das soll nächstes Jahr erfolgen.

An der Teck-Grund- und -Realschule sollten die Brandschutzsanierungen zum Ende der Sommerferien abgeschlossen sein. Auch in diesem Fall dürfte es gelingen, unterhalb des Kostenberechnung zu bleiben. Gut 600 000 Euro waren eingeplant. Vier bis fünf Prozent weniger dürften es werden.

Mit Brandschutz geht es auch an den anderen Schulen weiter. Am Schlossgymnasium geht es schon seit den Osterferien um den Austausch der Glasfassaden in den beiden alten Treppenhäusern. Im Oktober soll alles fertig sein. Dabei dürfte der Kostenrahmen von knapp 600 000 Euro allerdings nicht ausreichen: Hier wird es wohl drei Prozent teurer.

Noch einmal Brandschutz, und zwar im Fachklassentrakt der Freihof-Realschule: Wegen extrem langer Lieferzeiten für die Laborausstattung, die zeitgleich erneuert werden soll, beginnen diese Arbeiten erst im kommenden Frühjahr. Sie sollen bis Schuljahresbeginn 2019/20 abgeschlossen sein. Die Kosten dafür liegen bei 1,6 Millionen Euro.