Kirchheim. Ein Autounfall im Tiefenbachtal mit zwei Fahrzeugen – zwei Frauen sitzen in ihrem Wagen, aus der Motorhaube dringt Qualm. Im Feierabendverkehr drängen sich die anderen Autofahrer am Unfallort vorbei. Nur ein Mann hat angehalten, um zu helfen. „Dabei ist Helfen gar nicht so schwer“, sagt Christina Scheu vom DRK Nürtingen-Kirchheim. Viele Menschen sind jedoch unsicher, was bei einem Unfall oder einem medizinischen Problem zu tun ist. Zum internationalen Tag der Ersten Hilfe am Samstag, 10. September, sowie zum „Tag der Rettungskräfte“ in der Nürtinger Innenstadt tags darauf rückt der Kreisverband des DRK das Thema in den Fokus.
Bei den meisten Notfällen gehe es zunächst einmal gar nicht um Dinge wie die stabile Seitenlage oder ähnliche Handgriffe. „Ruhe bewahren und sich einen Überblick verschaffen“ sind laut Christina Scheu die ersten ganz wesentlichen Schritte. Dabei sollten Ersthelfer vor allem die Eigensicherung immer im Blick haben. „Insbesondere bei einem Verkehrsunfall“, so die Koordinatorin des Erste-Hilfe-Kursprogrammes beim DRK Nürtingen-Kirchheim. Dann sollte umgehend ein Notruf an die Notfallnummer 112 abgesetzt werden. „Der Disponent führt die Anrufer dann durch das Gespräch und fragt die wesentlichen Punkte ab“, erklärt sie. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte beim Betroffenen bleiben, trösten, sich um die Beteiligten oder Zeugen kümmern – auch das ist Teil der Ersten Hilfe. Ihr Wissen in Erster Hilfe haben die meisten aus dem Pflichtkurs für die Führerschein-Prüfung. Von Zeit zu Zeit sollte man dies auffrischen, rät die Mitarbeiterin des DRK-Kreisverbandes. Das schaffe Sicherheit.
Den internationalen Tag der Ersten Hilfe nimmt das DRK zum Anlass, auf sein breit gefächertes Ausbildungsprogramm aufmerksam zu machen. Über Erste Hilfe am Kind bis hin zur Schulung für Arztpraxen und Betriebe oder auch für den Freizeitbereich wie zum Beispiel Outdoor-Aktivitäten deckt das Programm ein breites Spektrum an Themen ab.
Beim „Tag der Rettungskräfte“ am Sonntag, 11. September, stellen verschiedene Blaulicht-Organisationen von 13 bis 18 Uhr ihre Arbeit vor. Der DRK-Kreisverband präsentiert sich mit verschiedenen Einsatzgruppen an der Stadthalle K3N. Auf der K3N-Kulturbühne bieten die DRK-Bereitschaften die Möglichkeit, das Erste-Hilfe-Wissen aufzufrischen. Auf dem Jordery-Platz können Kinder im Bärenhospital des Jugendrotkreuzes am JRK-Tiger das Verbinden ausprobieren. Die Rettungshundestaffel präsentiert sich mit ihren vier- und zweibeinigen Einsatzkräften, und Technikinteressierte können an der Volksbank die hochmodernen Einsatzfahrzeuge besichtigen. pm