Versorgung
Rettungsplan für Notfallpraxen gesucht

Landrat Marcel Musolf sucht gemeinsam mit der Politik nach Lösungen für den bedrohten Standort in Kirchheim.

Die Schließung von Notfallpraxen, wie hier in Kirchheim, sorgt für Empörung. Foto: Carsten Riedl

Die geplante Schließung von 18 weiteren Notfallpraxen – darunter auch in Kirchheim – durch die Kassen­ärztliche Vereinigung (KVBW) im Land schlägt weiter hohe Wellen. Kommunen, Parteien und Bürgerverbände laufen gegen die Pläne Sturm und fordern die Landesregierung zum Handeln auf. Der Esslinger Landrat Marcel Musolf hat sich am Freitag in einer Video-Konferenz mit Vertretern der KVBW und der Regierung ausgetauscht. Initiiert wurde die Schalte vom Kirchheimer Grünen-Fraktionschef im Landtag, Andreas Schwarz. „Die Dinge müssen im Vorfeld detailliert besprochen werden“, sagt Schwarz. „Mir war es deshalb wichtig, dass Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie der Landrat voll umfänglich informiert werden.“ Schwarz hat für Anfang kommenden Jahres einen weiteren Gesprächstermin angekündigt. 

Musolfs Forderung ist klar: Sollte es zu einer Schließung in Kirchheim kommen, müssten die Öffnungszeiten der Notfallpraxis in der Nürtinger Klinik entsprechend ausgeweitet werden. Dafür sprechen sich auch Vertreter aller Fraktionen im Esslinger Kreistag aus. Alles andere gehe zulasten der Zentralen Notaufnahmen in den Kliniken, kritisiert Musolf die Pläne und ergänzt: „Für mich sieht ein durchdachtes Gesamtkonzept anders aus.“

Aktuellsten Meldungen zufolge hat KVBW-Vorstandsmitglied Doris Reinhardt inzwischen angekündigt, das Angebot der Notfallpraxis in Nürtingen durch erweiterte Öffnungszeiten und zusätzliche Arztstellen zu erweitern. Woher die Ärzte kommen sollen, die für den Weiterbetrieb in Kirchheim fehlen, hat sie nicht gesagt.