Der Hilferuf erreicht die Mitglieder des Rotary-Clubs Kirchheim/Teck-Nürtingen am Sonntag: Zwei Krankenhäuser im ukrainischen Lemberg – das Western Ukrainian Specialized Children’s Medical Center und das Military Medical Clinical Center – benötigen dringend Spritzen und Kanülen, Verbandszeug, Infusionslösung, Schmerzmittel und vieles mehr. Vier Tage später starten zwei Transporter von Kirchheim aus in Richtung Lemberg. An Bord: Medizin- und Hilfsgüter im Wert von 50 000 Euro.
Die schnelle Hilfe ermöglicht haben die Mitglieder des Rotary-Clubs. Innerhalb kürzester Zeit spendeten sie 20 000 Euro und besorgten dafür die gefragten Artikel. Zusätzlich stellten Firmen und Mitglieder Hilfsgüter im Wert von 30 000 Euro zur Verfügung. „Die Hilfsbereitschaft ist enorm“, freut sich Rotary-Mitglied Ingo Grausam, Geschäftsführer der Kirchheimer Firma Lubrix und Koordinator der Aktion.
Künstliche Haut, Unterwäsche und Stirnlampen
Neben den Medizinartikeln, die Dr. Heike Pfäffle-Planck von den Kirchheimer Pinguin-Apotheken über den Großhandel beschaffte, stellte die Firma Polymedics Innovations aus Denkendorf Produkte zum Implantieren künstlicher Haut zur Verfügung. Sie werden in Kühlbehältern transportiert. Die Firma AWG aus Köngen spendete Unterwäsche für Kinder, Jugendliche und Damen. Daran fehlt es vor Ort ebenso wie an Stirnlampen und Decken, mit denen sich Hagebau Gebrüder Ott aus Kirchheim beteiligte.
Den Transport nach Lemberg organisiert Magdalena Kunze aus Remshalden. Sie stammt aus Polen, führt in Remshalden ein Geschäft für Reitsportbekleidung und pflegt enge Kontakte in die Ukraine.
Mit einem Arzt in Lemberg stehen die Rotary-Mitglieder mittlerweile auch persönlich in Kontakt. „Er teilt uns mit, wenn die Hilfsgüter angekommen sind und meldet sich, wenn es weiteren Bedarf gibt“, sagt Ingo Grausam.