Kirchheim
Schülerkonzert der Kirchheimer Musikschule: Musikalische Dialoge par excellence

Konzert Unter dem Titel „Rondino“ präsentieren sich die jungen Nachwuchskünstlerinnen und -künstler der ­Musikschule Kirchheim in einer neuen Form. Das Publikum ist begeistert. Von Rainer Kellmayer

Vom Barock zur Moderne, vom Streichorchester bis zum Jazz-Standard: Beim Schülerkonzert „Rondino“ der Musikschule Kirchheim war für jeden Geschmack etwas dabei. Die Idee zu diesem besonderen Konzert hatte Geigenlehrerin Agathe Steiff, die auch die Programmzusammenstellung koordinierte. „Mir war wichtig, Spielerinnen und Spieler verschiedener Instrumente zusammenzubringen“, sagte Steiff. „Dadurch erhielt die klassenübergreifende Arbeit neue Impulse.“ Dass die Rechnung aufgegangen ist, zeigten die hervorragenden Leistungen: Die Eleven der Musikschule präsentierten im Alten Gemeindehaus in der Alleenstraße ihre Vorträge mit Konzentration und Können.

 

Mir war wichtig, Spieler verschiedener Instrumente zusammenzubringen.
Agathe Steiff
Die Geigenlehrerin der Musikschule zur Idee des besonderen Konzerts

 

Zunächst waren die Jüngsten am Start. Es war beeindruckend, mit welcher Aufmerksamkeit Hanna Göser (Violine), Antonia Rau (Viola) und Theo Bachmaier (Violoncello) ihre Duo-Vorträge mit den Klavierpartnern Emil Bachmaier und Leni Haizmann abstimmten. Kerstin Matthes (Oboe) und Frederike Funk (Violine) zeigten im Kopfsatz von Johann Sebastian Bachs Doppelkonzert d-Moll ihre technischen Fähigkeiten, und Luisa Wolf steuerte in einem schwungvollen Klavier-Rondo behändes Tastenspiel bei.

Einen besonderen Farbtupfer brachten die Kooperationskurse von Musikschule und Freihofgrundschule ins Programm. Mit ihrem von kindlicher Begeisterung getragenen Spiel zeigten die jungen Streicher und Gitarristen, wie wichtig eine frühe Begegnung mit den Instrumenten ist. Welch fantastische Leistungen daraus erwachsen können, demonstrierten die Saxofonistin Anna Postenrieder und ihr Klavierpartner Joshua Hunter eindrucksvoll: Sie machten den „Blues for Alice“ von Bebop-König Charlie Parker zur Jazzsession, bei der neben einem stringenten Drive die fetzigen Chorusse begeisterten.

Ungewohnte Klangmischung

Dann wurde es wieder klassisch. Die Flötistin Hatidza Boja musizierte mit ihrer Schwester Zeja (Violine) ein Duo von Georg Friedrich Händel ebenso sicher, wie die beiden Querflötisten Leonora Seidel und Leonard Bögershausen ein Cambini-Opus bewältigten. Eine ungewohnte Klangmischung brachte das Holzbläserquartett ins Spiel. Besetzt mit Blockflöte, Querflöte, Oboe und Saxofon sorgte das vom Klavier gestützte Quartett in einem Rondino von Fritz Kreisler für schwungvolle Töne und interessante musikalische Dialoge.

Mit klarer Stimme sang Emma Fernengel, am Klavier sicher begleitet von Maxim Aquilano, „La Marmotte“ von Ludwig van Beet­hoven, dann ließen Emma Göser (Violine) und Serra Elmas (Klavier) in einer Schubert-Petitesse eine Biene durch den Konzert­raum fliegen.

Im witzigen „Holter di Polter“ ließ sich die Geigerin Ina Wedekind weder von herumlaufenden Personen noch vom im Hintergrund lautstark ablaufenden Orchesteraufbau fürs Finale stören. Beherzt und technisch versiert ging sie ans Werk und leitete mit den humorigen Tönen von Mary Cohens Kabinettstückchen über zum glanzvollen Konzertschluss.

Hier zeigten Leni Göser (Blockflöte) und die Querflötistin Paula Prell in zwei Sätzen aus Georg Philipp Telemanns Doppelkonzert e-Moll fein abgestimmtes Duospiel, welches durch die zuverlässige Grundierung durch ein Streichorchester eine besondere Note erhielt.

Zum Schluss gab es für die Akteure des Abends viel Applaus, eine Rose und ein dickes Lob von Musikschulleiterin Daniela Rathay: „Ich bin stolz auf euch und eure fantastischen Leistungen.“