Kirchheim. Einen ersten Vorgeschmack, was die große ICE-Baustelle für Kirchheim, Nabern und Dettingen bedeutet, bekommen derzeit zum zweiten Mal die Radler geliefert. Nicht nur, dass sie einen großen Umweg fahren dürfen, jetzt ist auch noch eine Komplettreinigung für Mensch und „Maschine“ nötig, wenn sie den offiziellen Umleitungs-Radweg zwischen Nabern und Kirchheim benutzen. „Er ist übersät mit Schlamm von der Straße, sodass man aussieht, als hätte man mit Schweinen ein Fest gefeiert“, erklärt dazu ein Radler.
Die derzeitige Witterung offenbart, was Großbaustellen gemeinhin auszeichnet: Dreck. Der ist nicht nur auf den umzäumten Raum beschränkt, sondern betrifft auch die Nachbarschaft. Eine „Schleifeze“ gibt es nicht nur bei Minustemperaturen dank gefrorenem Wasser, sondern auch im Plusbereich bei genügend nassen Erdschichten auf Straßen.
Weder die Bahn noch die Baufirma Implenia können sich erklären, weshalb der Feldweg derart verdreckt ist. „Alle, einschließlich Subunternehmer, sind angewiesen, nicht über diesen Weg zu fahren“, erklärt ein Bahnsprecher. Dies würde so auch eingehalten.
Implenia ist verpflichtet, für ordentliche Straßen- beziehungsweise Wegverhältnisse zu sorgen. Dies wurde auch versprochen, weshalb der geschotterte Feldweg instand gesetzt wird. Schlaglöcher sollen bald der Vergangenheit angehören.
„Der ursprüngliche Zeitplan wird von der Bahn nicht eingehalten“, bedauert Kirchheims Bürgermeister Günter Riemer. Kurzfristig musste die Umleitungsstrecke ausgewiesen werden, die entlang des Windbachs nicht asphaltiert ist und nun für verärgerte Radler in der fahrradfreundlichen Kommune Kirchheim sorgt. Ab Mitte März soll die alte Brücke aber wieder offen sein für Fußgänger, Radler und Landwirte. Iris Häfner