Kirchheim. Die knallgelbe Strompumpe vor der Kirchheimer Stadtbücherei zieht einige Blicke auf sich: Das Werk des Künstlers Sebastian Fleiter ist im Juli installiert worden und ist dazu gedacht, mit Muskelkraft Strom zu erzeugen, um beispielsweise Handys zu laden. Aktuell ist sie allerdings defekt und kann von Passanten nicht genutzt werden.
Anders als der sogenannte „LUG-Generator“ am Kirchheimer Ludwig-Uhland-Gymnasium. Vor den Sommerferien war das Fahrrad in Kooperation mit der Stadt Kirchheim und dem Kunstbeirat der Städtischen Galerie am Schulfest feierlich eingeweiht worden. Das Gymnasium hat es sich unter dem Motto „kLUG into the future“ zur Aufgabe gemacht, nachhaltiger mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umzugehen. Eines der bislang größten Projekte war die Umsetzung eines Grünen Klassenzimmers vor wenigen Jahren.
Kunst und Physik
Das Fahrrad-Projekt hatte eine Klasse der 10. Jahrgangsstufe gemeinsam mit Fleiter künstlerisch als auch physikalisch realisiert. Durch das Treten der Pedale können Smartphones und andere elektronische Geräte ganz unkompliziert am Generator angeschlossen und aufgeladen werden. Lehrerinnen und Lehrer der Fachschaft Physik haben zukünftig die Möglichkeit, mit ihren Schulklassen allerlei Themen aus der Elektrizität sehr praktisch zu veranschaulichen und zugleich erlebbar zu machen. Mithilfe einer App werden Daten ausgewertet, um den Schülerinnen und Schülern beispielsweise zu zeigen, wie viel Energie aufgewendet werden muss, um hundert Watt zu erzeugen.
Nicole Baisch und Andrea Hemper betreuen das Nachhaltigkeitsprojekt und erzählen begeistert vom Andrang auf das Fahrrad. Mit ausgeliehenem Ladekabel können Schülerinnen und Schüler selbst ausprobieren, wie viel Anstrengung denn nötig ist, um nur ein Prozent ihres Smartphones zu laden. In den Pausen waren hauptsächlich Kinder aus der Unterstufe am Fahrrad anzutreffen, die sich jedoch alle darüber einig waren, warum sie hier sind: Der Spaß an Bewegung und die Abwechslung zum Unterrichtsalltag.