Kirchheim.Soll die Stadt Kirchheim 36 Millionen Euro in den Bau eines neuen Hallenbads investieren? Diese Frage beschäftigt auch die Nutzerinnen und Nutzer der Social-Media-Kanäle des Teckboten. Bei einer Umfrage auf Instagram, an der über 1000 Nutzer (Stand Freitagabend) teilgenommen haben, beantworten 43 Prozent die Frage „Hallenbad für 36 Millionen Euro: Was sagt ihr?“ mit „Trotzdem bauen“. 33 Prozent sagen: „Viel zu teuer“, und 24 Prozent sind unentschieden.
In den Kommentaren wird die Frage „Hallenbad: Ja oder Nein?“ kontrovers diskutiert. „Ein Hallenbad ist in der heutigen Zeit auf keinen Fall wirtschaftlich und ein absolutes Minusgeschäft“, findet ein User auf Instagram. Ein anderer pflichtet ihm bei: „Man kann auch im Sommer schwimmen lernen“, findet er.
Die meisten User auf Instagram argumentieren allerdings pro Hallenbad. „Eine Einrichtung dieser Art ist nie kostendeckend. Die Frage, die sich stellt, ist, was eine Stadt den Bürgern bieten möchte oder nicht“, schreibt ein User. „Hätte man bereits vor zehn Jahren gebaut, wären die Kosten wohl nur halb so hoch gewesen. Deshalb bauen und nicht nochmal zehn Jahre verlieren“, lautet die Argumentation eines anderen. Für wieder andere ist der Bau eines Hallenbads eine Frage der Prioritäten: „Man hat eine halbe Million für die Bahnhofstoilette bezahlt. Ein neues Hallenbad für die Stadt Kirchheim muss dringend her! Allein wegen der Freizeitgestaltung der Kinder und (Schul-)Sportaktivitäten“, schreibt ein User. Eine Nutzerin argumentiert mit der Sicherheit der Kinder. „Jedes ertrunkene Kind ist eines zu viel. Schwimmen zu können ist lebensnotwendig“, argumentiert sie und ergänzt: „Eine Stadt Nürtingen kann sich zwei Bäder leisten“.
Auch auf Facebook wird das Thema Hallenbad diskutiert. „Wir müssen jetzt in den sauren Apfel beißen, Partner im Umland suchen und die Kosten bestmöglich verteilen“, schreibt ein Nutzer. Ein anderer plädiert dafür, lieber eine gute Busverbindung zum nächsten Hallenbad in regelmäßigen Abständen zu schaffen, als ein Hallenbad in Kirchheim zu bauen. „Alle rufen immer nach einem Hallenbad, aber die ganzen Thermen um uns herum müssen ums Überleben kämpfen, weil die Leute kaum hingehen“, argumentiert er.
Auch der Oberbürgermeister meldet sich zu Wort. Die Stimmung im Gemeinderat sei sehr positiv gewesen, trotz der Kosten. „Aus meiner Sicht dürfen wir uns nicht darauf beschränken, zu sagen: Das ist zu teuer, das können wir uns nicht leisten“, schreibt Dr. Pascal Bader auf Instagram. „Vielmehr müssen wir uns die Frage stellen, wie wir uns das Hallenbad leisten können und welche Finanzierungsmöglichkeiten – auch unkonventionelle – es gibt“. Dazu brauche es Kreativität und die klare Botschaft der Kirchheimerinnen und Kirchheimer, das Hallenbad realisieren zu wollen. Antje Dörr