Der Boden vibriert mit jedem Bassschlag. Die ersten Besucher tanzen vor der Bühne, andere stehen im Takt nickend mit halbvollen Bechern in der Hand beisammen. Aus dem Pizzaofen zieht der Duft nach Teig und geschmolzenem Käse auf das Gelände, vom Grill mischt sich eine würzige Note dazu. Die Luft ist kühl, aber trocken. Der Autoparkplatz ist voll, auf dem Fahrradstreifen wird es schon eng, und auf den Bierbänken sitzen die Besucher dicht an dicht. Am rechten Rand des Geländes lehnen sich Besucher ans Absperrgitter, andere stehen in kleinen Kreisen in der Wiese. Das Sonnenrot Tribute Festival ist zurück.
Bühne frei!
Drei Tage lang, vom Freitag, 25. Juli, bis Sonntag, 27. Juli, läuft auf der Hahnweide in Kirchheim die vierte Auflage dieses Festivals Das Programm ist abwechslungsreich: Jeden Abend treten mehrere Bands auf, darunter lokale Gruppen und bekannte Tribute-Acts.
Am Freitag eröffnet Met On Monday das Festival. Die Band aus Köngen hat im vergangenen Jahr den Sonnenrot-Bandcontest gewonnen und kehrt nun mit sichtbarem Spaß an der Sache auf die Bühne zurück – mit eigenen Songs und Covers aus den frühen 2000ern. Spätestens bei „Mr. Brightside“ von The Killers singen die meisten mit.
Danach übernehmen Black Ice. Die AC/DC-Tribute-Band startet mit „Thunderstruck“ und bringt damit von Beginn an Tempo auf die Bühne. Seit über zehn Jahren tourt die Band durch Europa, mit einem Sound, der dicht am Original bleibt und Songs, die Fans aus jeder Ära kennen.

Festivalrunde mit Aussicht
Am frühen Abend sind noch viele Familien unterwegs. Kinder laufen zwischen den Bierbänken hindurch, halten sich an den Händen der Eltern fest oder sitzen mit Pommes auf dem Schoß auf der Bank.
Wer sich aus der Menge vor der Bühne löst und am Rand entlang läuft, kann einmal das Gelände umrunden – immer mit Sicht auf die Bühne. Auf zwei großen Bildschirmen rechts und links wird das Geschehen in Nahaufnahme übertragen. Die ersten Stände beginnen direkt neben den Bierbänken. Dort stehen Besucher mit Pizza, Burgern oder einer Brezel in der Hand, an den Zapfhähnen wird Bier ausgeschenkt. Auch an den Ständen bleibt der Blick nach vorn gerichtet. Gespräche stocken, wenn ein Song beginnt. Eine Zeile mitsingen, dann wieder einen Biss vom Burger.

Einmal ums Gelände
Ein Stück weiter fällt ein Stand aus dem Rahmen: Noah’s Ark, ein Projekt, das in Uganda ein Kinderheim aufgebaut hat, verkauft dort handgefertigte Armbänder, Stirnbänder und Taschen. Die Einnahmen fließen direkt in die Versorgung der Kinder vor Ort – inklusive Schulbildung, Unterkunft und medizinischer Betreuung. Wer am Stand stehen bleibt, bekommt nicht nur etwas in die Hand, sondern auch die Geschichte dazu. Dort geht es auch spielerisch zu: Für drei Euro Einsatz darf man sein Glück beim Trinkspiel versuchen. Klassiker wie Looping Louie stehen bereit. Wer trifft, bekommt einen Shot. Wer verliert, spendet. Der Zweck bleibt derselbe.
Zum ersten Mal ist auch ein Tattoo-Stand vor Ort. Partizan Tattoo bietet kleine Motive direkt auf dem Festivalgelände an. Manche lassen sich etwas stechen, andere bleiben einfach stehen und schauen zu.
Wetterglück
Auch am Samstag lassen sich die Besucher von der Wettervorhersage nicht abschrecken – und werden für ihren Mut belohnt. „Wir hatten mittags beim Aufbauen ein bisschen Regen, aber dann blieb es den ganzen Tag trocken“, sagt François Saorine, einer der Veranstalter. „Wir haben ein bisschen Glück gehabt“. Das Gelände sei gut gefüllt gewesen, gefühlt sei die Besucherzahl größer gewesen als am Freitagabend. „Solange es nur ein bisschen regnet, lassen sich die Leute nicht abschrecken“, sagt Saorine und ergänzt: „Man muss es nehmen, wie es kommt.“
Mehr Fotos gibt es auf www.teckbote.de in zwei Bildergalerien. Noch mehr Eindrücke vom Festival findet ihr in einem Reel auf unserem Instagram-Kanal.

