Kirchheim
Spiele-Tipps in den Ferien: So verkürzen Sie die Reisezeit spielend

Freizeit Langeweile auf der Fahrt an den Ferienort? Wer mit dem Auto, Zug oder Flugzeug unterwegs ist, kann Spielideen gut gebrauchen – vor allem dann, wenn die Kinder fragen: „Wann sind wir endlich da?“. Von Tanja Liebmann

Urlaub ist klasse, die Fahrt dorthin kann manchmal aber ganz schön nerven. Denn was tun, wenn man stundenlang im Auto, in der Bahn, im Bus oder im Flieger sitzen muss? Wie gut, dass es Spiele gibt, für die man einfach nur ein paar Mitspieler braucht. Wie sie funktionieren, ist schnell erklärt.

 

Fensterguck-Spiel

Bei diesem Spiel werden aufmerksame Entdecker gesucht. Und zwar überlegt sich ein Startspieler ein Ding, das die Mitspieler beim Blick aus dem Fenster erspähen sollen. Ratsam ist es, darauf zu achten, dass dieses Etwas nicht zu oft vorkommt. Im Auto auf der Landstraße vorzugeben, beim Blick aus dem Fenster ein Auto zu entdecken, ist natürlich naheliegend. Schwieriger wird es, ein grünes oder gelbes Auto zu finden, denn diese Autofarben gibt es eher selten. Auch die Vorgabe „Cabrio“ wäre ganz gut. Wichtig ist es, eine bestimmte Zeitspanne festzulegen – zum Beispiel 15 Minuten. Falls bis dahin nichts entdeckt wurde, kommt der nächste Spieler dran und überlegt sich eine Sache, die die anderen erspähen sollen. Der schnellste Finder bekommt einen Punkt, und wer zum Beispiel nach einer Stunde die meisten Punkte hat, gewinnt.

 

Buchstaben-Raten

Ein Spieler beginnt und denkt sich einen Buchstaben aus – zum Beispiel ein „U“. Nun dürfen die Mitspieler reihum je ein Wort sagen und fragen, ob in diesem Wort der gesuchte Buchstabe enthalten ist. Bei „Pappkarton“ wäre die Antwort „Nein“, bei „Puppe“ wäre die Antwort „Ja“ und bei „Schornstein“ wäre die Antwort „Nein“. Mit diesen Informationen könnten die Spieler sicher wissen, dass es sich um den Buchstaben „U“ handeln muss. Sprich: Mit der Zeit können verschiedene Buchstaben ausgeschlossen werden. Wichtig zu wissen ist: Jeder Spieler darf pro Runde nur einen Tipp abgeben. Solange mehrere Buchstaben als Lösung in Frage kommen, ist es also riskant, seinen Tipp abzugeben. Andererseits: Wer zu lange zögert, kann das Nachsehen haben, denn wer zuerst die richtige Lösung sagt, gewinnt einen Punkt. Sieger wird derjenige, der zuerst zehn Punkte erreicht.

 

Kennzeichen-Sätze

Wer mit dem Auto unterwegs ist, kann meist die Kennzeichen der anderen Fahrzeuge gut erkennen. Wie wäre es also mit einem Kennzeichen-Spiel? Auf „Los!“ schaut ein Spieler aus dem Fenster und sagt ein Kennzeichen, das ihm in den Blick gerät. Die Zahlen werden weggelassen. Es reichen die Buchstaben in richtiger Reihenfolge – etwa „ES-NB“. Die Aufgabe des Spielers ist es nun, mit den Buchstaben des Kennzeichens einen Satz zu bilden. Die Buchstaben des Kennzeichens sollen Anfangsbuchstaben werden. In diesem Beispiel wäre etwa „Emil sagt nur Blödsinn“ gut. Halten die Mitspieler den Satz für gelungen, erhält der Kennzeichen-Aussucher einen Punkt und der nächste Spieler ist an der Reihe. Wem nichts einfällt, der scheidet aus. Auch wer die Buchstaben falsch aneinanderreiht, ist nicht mehr dabei. Wer schafft es, übrig zu bleiben?

Und noch ein Tipp, um das Spiel einfacher zu machen: Man kann auch längere Sätze bilden, in denen die Buchstaben des Kennzeichens in der richtigen Reihenfolge irgendwo vorkommen. Worte dazwischenzusetzen ist also erlaubt. Dann wäre zum Beispiel auch dieser lustige Satz denkbar: „Ich bin ein hungriger Esel, der sagt, dass er nass ist und Baldrian braucht.“

 

Ja-Nein-Spiel

Bei diesem Spiel sind die Wörter „Ja“ und „Nein“ verboten. Sprich: Wem eines der beiden Wörter herausrutscht, bekommt einen Strafpunkt. Einfach? Wer jetzt nickt, sollte sich unbedingt den Fragen der Mitspieler stellen. Die dürfen diesen Spieler für eine gewisse Zeit – zum Beispiel drei Minuten lang – mit Fragen bombardieren, dann ist der nächste Spieler an der Reihe. Doch Achtung: Auf Fragen wie „Magst du Eis?“ oder „Freust du dich auch auf den Urlaub?“ rutscht einem schnell mal ein „Ja“ heraus. Wer hält am besten durch und wer bekommt die meisten Strafpunkte?

 

Wörterketten-Finden

Aus zusammengesetzten Wörtern lassen sich tolle Wortketten bilden. Ein Spieler fängt an und sagt zum Beispiel „Taschen-uhr“. Der Zweite muss an das Wort „Uhr“ ein weiteres Wort anhängen – zum Beispiel „Uhr-werk“. Der Dritte sagt dann vielleicht „Werk-statt“. Tja, und dann wird es auch schon schwierig. Verloren hat, wem nichts mehr einfällt. Alternativ funktioniert das Spiel übrigens auch, indem man im Voraus eine Rubrik festlegt – zum Beispiel „Tiere“. Ein Spieler beginnt und sagt etwa „Katze“. Der folgende Spieler nimmt nun den Endbuchstaben und sucht dazu ein passendes Tier – „Elefant“ wegen E. Darauf könnten dann „Tiger“ und „Ratte“ folgen. Und danach dann vielleicht ein „Esel“? Wem nichts einfällt, scheidet aus. Danach gilt es, sich eine neue Rubrik auszudenken.

 

Schweige-Bann

Zu Beginn sucht jeder Spieler für einen anderen Spieler einen „Schweige-Bann“ aus. Was ein „Schweige-Bann“ ist? Nun, das kann alles sein, was man während der Reise beim Blick aus dem Fenster sehen kann. Anna könnte David etwa einen Baum zuordnen und David könnte Maren mit einem „Lastwagen-Bann“ belegen. Sprich: Sobald ein Mitspieler einen Baum sieht, darf David nicht mehr sprechen. Dasselbe gilt für Maren, wenn ein Lastwagen in Sichtweite kommt. Als Regel gilt: David und Maren dürfen erst wieder etwas sagen, wenn ein zweiter Baum oder ein zweiter Lastwagen gesichtet wird – egal von wem. Wer während des Schweige-Banns nicht still sein will oder kann, scheidet aus. Und wer am Ende übrig ist, wird Sieger.

 

Aufmerksame Entdecker: Wer die Vorgabe eines Rückbankspiels erspäht, hat Grund zur Freude. Foto: Tanja Liebmann

Weitere Tipps für die lange Autofahrt

Kindern geht es nicht anders als Erwachsenen: Sie mögen es nicht, lange Zeit zu sitzen oder auf etwas zu warten. Die Fahrt in den Urlaub kann sich aber mitunter ziehen – insbesondere, wenn man mit dem Auto unterwegs ist und zur Ferienzeit keine Seltenheit – in den Stau gerät.

Hilfreich ist es, verschiedene Beschäftigungsideen bereit zu halten. Wie wäre es zum Beispiel, ein Hörbuch oder Hörspiel einzulegen? Auch lustige Bücher oder Comics könnten ein passender Zeitvertreib sein. Oder wie wäre es mit der Aufforderung, mit entsprechenden Blöcken und Stiften kreative Kunstwerke zu entwerfen?

Doch Vorsicht: Nicht alle Vorschläge sollten gleich zu Beginn gemacht werden. Und wichtig: Wer selbst jammert und motzt, braucht sich nicht über Nachahmer zu wundern. Kinder brauchen in Sachen Geduld Vorbilder! tan