Kirchheim
Stefan Wörner kandidiert in Pfullingen

Stadtoberhaupt Kirchheims Finanzbürgermeister zieht es an die Echaz: Für die Wahl am 25. April bewirbt er sich um die Nachfolge Michael Schrenks, der in den vorzeitigen Ruhestand versetzt wurde. Von Andreas Volz

Vom Bürgermeister zum Bürgermeister: Diesen Sprung will Stefan Wörner meistern. Seit 2017 hat der 46-jährige Böhringer den Posten des Finanz- und Verwaltungsbürgermeisters in Kirchheim inne, wo er 2012 seine Tätigkeit als Hauptamtsleiter begonnen hatte. Nun kandidiert er für die vakante Stelle des Bürgermeisters von Pfullingen. Die Fachwerkstadt im Süden Reutlingens mit ihren knapp 19 000 Einwohnern ist hiesigen Ausflüglern vor allem durch den Schönbergturm ein Begriff - besser bekannt unter dem Namen „Onderhos“, den er seiner charakteristischen Form und Farbe zu verdanken hat.

Nicht nur als Fachwerkstadt lässt sich Pfullingen mit Kirchheim vergleichen - auch wenn es von der Einwohnerzahl und vom Haushaltsvolumen her nur halb so groß ist. Die Aufgabengebiete des Verwaltungschefs seien in der Größenordnung trotzdem vergleichbar, meinte Stefan Wörner gestern auf Nachfrage des Teckboten. Dennoch sieht er in der Größe auch einen wesentlichen Unterschied zu Kirchheim: „Pfullingen hat aus meiner Sicht genau die richtige Größe. Es gibt städtische Strukturen - aber es ist nicht ganz so groß, dass man sich im Ort nicht mehr kennen würde. Das macht für mich den besonderen Charme Pfullingens aus.“

Die Stadt Pfullingen hat Stefan Wörner schon lange auf seinem persönlichen Radarschirm: „Bei meinen früheren Tätigkeiten im Landkreis Reutlingen - als Hauptamtsleiter in Hohenstein und in Dettingen/Erms - war ich schon ganz in der Nähe von Pfullingen.“ Außerdem habe er langfristig immer vorge­habt, eines Tages selbst an der Spitze einer Kommune zu stehen - „als Bürgermeister, der nicht vom Gemeinderat gewählt wird, sondern von allen Bürgern.“

Nun sei in Pfullingen zu Anfang des Jahres die Stelle des Bürgermeisters frei geworden: Im Januar hat das Landratsamt Reutlingen den bisherigen Amtsinhaber Michael ­Schrenk krankheitsbedingt in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, nachdem er seit Mitte Juni nicht mehr aufgetaucht war - am allerwenigs­ten im Gemeinderat, mit dem er sich verstritten hatte.

Stefan Wörner will diese Ereignisse nicht kommentieren: „Ich kenne das nicht im Detail. Ich weiß auch nur, was in den Zeitungen steht.“ Er will aber im Falle seiner Wahl vertrauensvoll mit dem Gemeinderat wie auch mit dem gesamten Rathausteam zusammenarbeiten, zum Wohl der Stadt und ihrer Bürger.

Erste Gespräche hat er bereits mit den Gemeinderatsfraktionen geführt, unter anderem auch mit dem Fraktionsvorsitzenden der Unabhängigen Wähler-Vereinigung, der sich namentlich kaum von ihm unterscheidet - lediglich durch ein „ph“ im Vornamen: Er heißt Stephan Wörner.

Wahlkampf im digitalen Modus

Corona-bedingt werden sich viele Treffen im Vorfeld der Wahl aufs Virtuelle beschränken. Dennoch ist Stefan Wörner zuversichtlich, dass er sich den Pfullingern bis zum Wahltag am 25. April als Kandidat vorstellen kann, der ihre Stadt voranbringen will - nach Möglichkeit nicht nur in den nächs­ten acht, sondern sogar in den nächsten 16 Jahren.

Einen Umzug von Böhringen nach Pfullingen schließt er nicht aus - obwohl er da ebenfalls wieder eine Parallele zu Kirchheim entdeckt: „Wohnraum ist auch in Pfullingen ein knappes Gut.“