Gastronomie
Türkische Küche am Alleenring

In ihrem neuen Restaurant „Bendish“ in der Kirchheimer Alleenstraße serviert Betül Karakoc hausgemachte Speisen aus der Türkei.

Gemeinsam in der Küche und durchs Leben: Betül Karakoc und ihr Lebenspartner Mustafa. Foto: Carsten Riedl

Die Kirchheimer Gastro-Szene heißt einen Neuzugang willkommen: Am vergangenen Sonntag hat das türkische Restaurant „Bendish“ in den Räumlichkeiten über dem Eiscafé Venezia in der Alleenstraße 83 offiziell seine Türen geöffnet.

Mit der Eröffnung eines eigenen Lokals erfüllt sich Betül Karakoc einen Lebenstraum. Die 39-Jährige und ihre Familie haben sich in der Region längst einen Namen gemacht: Ursprünglich stammen ihre Eltern aus der Türkei. Mittlerweile ist das Paar hier in Kirchheim seit vielen Jahren selbstständig. Als Betreiber des Lebensmittelhandelsgeschäfts „Tolga’s Feinkost“ versorgt die Familie die Region seither mit mediterranen Spezialitäten und ist auf verschiedenen lokalen Wochenmärkten vertreten.

Zwischen Berufsschule und Küche

Schon in jungen Jahren träumte die gebürtige Kirchheimerin davon, einmal Inhaberin eines eigenen Gastro-Betriebs zu sein. Erstmals inspiriert wurde sie dazu von einer türkischen Serie, in der eine Namensvetterin ein kleines Café betrieb. Diesen Traum legte sie jedoch vorerst auf Eis und schlug einen vollkommen anderen Berufsweg ein: Nach einer langjährigen Laufbahn als gelernte pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte entschied sie sich für eine weitere Ausbildung zur Rettungshelferin. Damit ist ihr Enthusiasmus für berufliche Weiterbildung jedoch noch nicht erschöpft: Als nächstes möchte sich die zweifache Mutter zur Rettungssanitäterin ausbilden lassen. Dass sie Arbeit, Berufsschule, Kindererziehung und Restaurantleitung problemlos unter einen Hut bringen kann, bezweifelt sie nicht. „Ich kann einfach nicht zuhause sitzen“, witzelt sie. „Wenn man nur will, dann geht das alles.“

Auch für ehrenamtliches Engagement und Beteiligung im Elternbeirat findet die Powerfrau stets ein freies Fenster im Kalender. Aus ihrem beruflichen Werdegang hat sie vor allem eines mitgenommen: „Ich liebe es, mit Menschen zu arbeiten.“

Nun hat sich Betül Karakoc entschieden, sich ihren Kindheitstraum, ein eigenes Lokal zu leiten, zu erfüllen. Ihr Herzensprojekt hat sie nach ausgiebigem Überlegen auf den liebevollen Namen „Bendish“ getauft. „Dish“ ist Englisch und bedeutet so viel wie „Gericht“; „ben“ stammt wiederum aus dem Türkischen und lässt sich mit „ich“ übersetzen. Auch ihre Liebsten hat die frischgebackene Restaurantbesitzerin bei der Namensgebung berücksichtigt: Die drei Buchstaben in „ben“ stehen gleichzeitig für ihre eigenen Initialen und die ihrer beiden Söhne.

Frühstück bis in die Nacht hinein

In punkto Konzeption hatte die Kirchheimerin schon immer klare Vorstellungen. Ihr Restaurant, so Betül Karakoc, sei auf Frühstück und Brunch spezialisiert. Dies werde jedoch nicht nur, wie gewohnt, am Morgen und Vormittag serviert: „Mein Konzept war immer, Frühstück und Brunch während der gesamten Öffnungszeit anzubieten“, erklärt die Gastronomin. „Es gibt genug Spätaufsteher und Leute, die Nachtschicht arbeiten. Manche wollen abends auch nur leichte Kost.“ Bei der wichtigsten Mahlzeit des Tages darf nicht geknausert werden. Statt einem großen Gericht besteht ein Frühstücksmenü bei „Bendish“ aus einer Vielzahl kleiner Häppchen nach türkischer Art, die untereinander herumgereicht und geteilt werden können. „Der Tisch wird von A bis Z gedeckt“, erzählt Betül Karakoc, denn: „Frühstück ist bei uns einfach königlich.“

Das bedeutet aber nicht, dass bei „Bendish“ ausschließlich typische Frühstücksgerichte auf der Karte stehen. Ab September kann unter der Woche zum Lunch aus einem wöchentlichen Mittagsmenü gewählt werden; abends gibt es eine breite Auswahl hausgemachter Speisen à la carte für Fleischesser sowie auch Vegetarier. Zum Essen gibt es für alle Gäste auch immer eine kleine Überraschung. Das Restaurant sei in Kirchheim das erste seiner Art, meint die Inhaberin. Was ihr in der Stadt bis dato gefehlt habe, seien authentische, türkische Gerichte wie aus Omas Küche. 

Wir möchten, dass sich unsere Kunden bei uns wie zu Hause fühlen.

Betül Karakoc, Gastronomin

Für die Magie in der Küche ist ihr Partner Mustafa zuständig. „Mein Lebenspartner ist meine rechte Hand im Restaurant“, verrät Betül Karakoc. Als ausgebildeter Koch kenne er sich nicht nur mit der türkischen, sondern einer Vielzahl internationaler Küchen aus. Er habe seine Meisterausbildung in der Türkei abgeschlossen und sei anschließend nach Deutschland gezogen, um seiner Leidenschaft hier nachzugehen. 

Für ihr Lokal haben die beiden große Pläne: Kochkurse in der Restaurantküche, BBQ-Partys auf der Terrasse; auch für Privatfeiern sollen die Räumlichkeiten künftig genutzt werden. In erster Linie zählt für sie aber eines: „Wir möchten, dass sich unsere Kunden bei uns wie zu Hause fühlen.“ 

Das Restaurant hat an allen Wochentagen außer Dienstag von 8 bis 14 Uhr sowie 17 bis 22 Uhr geöffnet.