Im Juni soll an der Kirchheimer Tannenbergstraße der Bau einer Kindertagesstätte mit fünf Gruppen beginnen. Genau ein Jahr später – im Juni 2025 – steht bereits die Bauabnahme für das komplette Gebäude an, wenn alles
nach Plan läuft. Der Plan ist eng getaktet, aber durch die Holzmodulbauweise lässt sich das Ziel normalerweise erreichen. Die bislang einzige Unwägbarkeit ist das Wetter im November. Der November ist nämlich der Monat, in dem die Holzmodule aus der Schweiz angeliefert und aufgestellt werden.
Interessierte können dem Neubau im November beim Wachsen zusehen: Acht bis zehn Module werden an einem Tag geliefert und aufgebaut. Der Hochbau als solcher soll innerhalb einer Woche abgeschlossen sein – falls es nicht gerade stürmt und schneit. Die Zeitvorgabe scheint realistisch zu sein, zumal die Erne AG bereits genügend Erfahrung mitbringt. Auch in Kirchheim hat sie schon einen Nachweis für ihr Können geliefert: die Kindertagesstätte „Top-Kids“ für die Stiftung Tragwerk.
Kirchheims Erster Bürgermeister Günter Riemer zeigte sich im Gemeinderatsausschuss für Infrastruktur, Wohnen und Umwelt überzeugt von den Vorteilen des Prinzips „Planen und Bauen“, bei dem ein Totalunternehmer – in diesem Fall die Erne AG – die Verantwortung für Objektplanung und Bauausführung übernimmt. Der wesentliche Vorteil für die Stadt Kirchheim: „Preise und Termine sind vertraglich fixiert.“
Energetisch hochwertig
Der Vorfertigungsgrad der einzelnen Module liegt zwischen 60 und 80 Prozent. Deswegen lässt sich vor Ort auf der Baustelle schnell und flexibel arbeiten. Das Gebäude ist trotz der schnellen Bauweise energetisch hochwertig. Es handelt sich auch nicht um ein Provisorium, da der Bau auf dauerhaften Einsatz angelegt ist. Und dennoch ist der Abbruch bereits in der Planung berücksichtigt: Sollte die Kindertagesstätte in der Tannenbergstraße eines Tages gar nicht mehr oder nicht mehr in dieser Form benötigt werden, ist sie leicht zu demontieren.
Die L-Form des zweigeschossigen Baus liegt mit der Längsseite parallel zur Umgehungsstraße. Auf dieser Seite sind aber nur untergeordnete Räume vorgesehen. sodass das Gebäude selbst bereits als Lärmschutz für die Gruppen- und Schlafräume dient, die nach Osten ausgerichtet sind, zum Jauchertbach hin. Für zusätzlichen Lärmschutz soll eine sechs Meter hohe Wand zwischen Umgehungsstraße und Kindergarten sorgen, die außerdem noch mit PV-Modulen versehen wird.
Außer dem Totalunternehmer Erne AG sind auch das Kirchheimer Architektur-Büro Bankwitz und das Landschaftsarchitekturbüro „von K“ aus Nellingen am Planen und Gestalten beteiligt. Der nächste wichtige Termin für die Kindertagesstätte in der Tannenbergstraße steht bereits im März an: Dann soll der Bauantrag eingereicht werden. Da der Baubeginn nur ein Vierteljahr später erfolgen soll, ist auch das ein eng getakteter Zeitplan. In diesem Fall aber wäre die Stadt Kirchheim vertraglich gebunden. Die Baugenehmigung zu erteilen gehört nicht zu den Aufgaben, die ein Totalunternehmer übernehmen kann.
