Buchstäblich auf dem Trockenen saßen die Mitgliederinnen und Mitglieder der Tauchgruppe-Teck Anfang 2020, als in der Corona-Pandemie nicht nur die Hallenbäder, sondern auch Schulen schließen mussten. Das beraubte den Verein nicht nur seiner Trainingsmöglichkeiten vor Ort, sondern stellte auch seine Jugendarbeit vor ein großes Problem. „Um die Jugendlichen zu binden, mussten wir die Kooperation auf eine neue Basis stellen“, sagt Jugendleiter Mats Klenk.
Und das haben sie: Als ein Jahr später erneut Schul- und Bäderschließungen drohten, entwarf eine Arbeitsgruppe im Sommer 2021 in mehreren Online-Sitzungen ein Programm, das alle Facetten des Tauchsports theoretisch vorstellte. So konnten Schülerinnen und Schüler auch bei Quarantäne oder geschlossenen Bädern verschiedene Facetten des Tauchens kennenlernen.“ Dabei geht es auch um wissenschaftliche Aspekte. Tauchen enthält schließlich auch viel Naturwissenschaft: „Druck, Volumenänderung in der Lunge, veränderte Farben unter Wasser, die Gasgesetze: Alles was man in Bio oder Physik lernt, erlebt man beim Tauchen“, sagt Mats Klenk. Häufiger komme es vor, dass Schülerinnen oder Schüler mit ihren Kenntnissen aus dem Tauchkurs ein Referat zusammenstellen. „Vor allem wird die Sozialkompetenz und das Sozialverhalten der Jugendlichen durch das Tauchen geschärft“, ergänzt die erste Vorsitzende Marian Buchholz-Kupferschmid.
Flexibles Programm aufgestellt
Dank des Einsatzes vieler Mitglieder hatte die Tauchgruppe zum Schulstart im September 2021 ein ebenso flexibles wie vielseitiges Programm aufgestellt. Jugendarbeit spielt für die Tauchgruppe-Teck eine große Rolle und das ist ein Resultat der konsequenten Arbeit mit Schulen. Die Zahlen sprechen für sich: Vor Corona waren von rund 200 Mitgliedern etwa 35 Prozent unter 21 Jahre alt.
Vom Landessportbund (WLSB) und der Kirchheimer Bürgerstiftung hat der Kirchheimer Tauchverein Zuschüsse bekommen, etwa für eine kindgerechte Tauchausrüstung zum Ausleihen. Auch haben sie kleine und leichte Tauchflaschen mit sieben Litern und kindgerechte verstellbare Tarrierjackets angeschafft. Eltern können unbesorgt sein. „Wir bieten immer eine Eins-zu-eins-Betreuung: Ein Tauchschüler erlernt mit einem Tauchlehrer individuell auf seine Fertigkeiten abgestimmt das Tauchen und wird im Wasser begleitet“, sagt Marian Buchholz-Kupferschmid. So mancher Erwachsene wird durch seine Kinder animiert, neu oder wieder mit dem Tauchen anzufangen. „Egal wie alt man ist, Tauchen ist Familiensport“, sagt Stefan Gölz, Schriftführer und Vorstandsmitglied.
Neue Atemregler wurden notwendig
Doch die Corona-Phase hatte auch ihren Preis. Atemregler durften nicht mehr getauscht werden, also mussten weitere beschafft werden, vor allem für die Tauchausbildung. Für die Online-Sitzungen, auch für das Vereinsleben, wurde ein Programm für Videokonferenzen angeschafft. Und auch auf der Einnahmenseite gab es Einbrüche: Denn das Kirchheimer Stadtfest, auf dem die Taucher an ihrem Stand mit bis zu 70 Leuten dabei sind, ist bereits drei Mal ausgefallen. Derweil liefen die Kosten weiter, denn auf die wichtigen Wartungen konnten sie nicht verzichten: 220 Euro für ein Atemreglerset, 40 Euro für eine Tauchflasche. „Es ist lebenswichtig, dass alles funktioniert“, sagt Marian Buchholz-Kupferschmid. Von den Mitgliedsbeiträgen alleine kann dies alles nicht gestemmt werden. Denn auch der Tauchsportverband mit der elementaren Tauchsportversicherung muss bezahlt werden. Von den Beiträgen bleibt danach für die tatsächliche Vereinsarbeit je nach Altersklasse zwischen 20 und 50 Prozent übrig.
Die Tauchgänge, so sie dann mal stattfanden, wurden dafür umso mehr genossen. „Die einzig coronafreie Zeit war unter Wasser“, erinnert sich Stefan Gölz. Für neue Vorstandsmitglieder wie Ausbildungsleiterin Tabea Trautmann fand vor drei Wochen die erste persönliche Sitzung statt. Aber es war nicht alles schlecht: „Unsere Hauptversammlung im Freien hat sich bewährt, vor allem weil jeder seinen eigenen Stuhl mitgebracht und wieder mitgenommen hat, niemand musste danach aufräumen“, sagt Stefan Gölz lachend. Nun hoffen sie wieder auf regelmäßige Tauchgänge und Trainings und in Zukunft auf ein Hallenbad in Kirchheim mit mindestens drei Metern Tiefe. Damit sich auch künftig möglichst viele Mitglieder „Gut Luft“ wünschen können.