Kirchheim. Alle 29 Wohnungseinbrüche haben die drei aus Bosnien stammenden Angeklagten jetzt vor dem Stuttgarter Landgericht eingeräumt. Am gestrigen Verhandlungstag wurden die Geständnisse des Trios von den Richtern protokolliert. Die Angeklagten sind damit einverstanden, als Geständnis-Belohnung mit Strafen nicht über sechs Jahre davon zukommen.
Damit könnte die zunächst als Mammutverfahren terminierte Verhandlung bereits an einem der nächsten Fortsetzungen in diesem Monat zu Ende gehen, da das Gericht gestern besonders betonte, auf eine ganze Reihe der Zeugen zu verzichten. Es handelt sich um Geschädigte in Kirchheim, Dettingen, Eislingen, Salach sowie Waiblingen und Ludwigsburg. Dem Trio wird vorgeworfen, sich zwischen Oktober und Dezember vergangenen Jahres zu einer Bande zusammengeschlossen und insgesamt 29 Einbrüche mit einem Beuteschaden von rund 150.000 Euro begangen zu haben.
Alle drei Beschuldigten haben sich am gestrigen Prozesstag nochmals für ihre Taten entschuldigt. Man habe die Einbrüche deshalb begangen, weil in der bosnischen Heimat die finanziellen Probleme sehr groß seien und man hohe Schulden hatte.
Eigentlich nur auf Jobsuche
Einer gab an, als Spielsüchtiger das gesamte Vermögen seiner Familie verspielt zu haben. Nun sei er schwer herzkrank, habe zwei Infarkte hinter sich. Er sei ein Jahr vor Beginn der Einbruchserie nach Deutschland gekommen und wollte eigentlich hier nur einen Job suchen. Er bestätigt dem Gericht auch, dass alle drei Angeklagten aus demselben Ort in Bosnien stammen. Der 45-Jährige ist verheiratet und habe einen Sohn. Die Geständnisse selbst dauerten nur wenige Minuten – über ihre Verteidiger ließen die drei Männer wissen, „Wir haben es getan.“ Zu Einzelheiten jedoch schweigen sie.
Der 51-jährige Hauptangeklagte sagte, er sei Soldat in der bosnischen Armee gewesen, kurz nach seinem Einzug aber von einem serbischen Panzer am Wirbel schwer verletzt worden. Danach folgten mehrere Klinikaufenthalte. Sein Elternhaus sei mit serbischen Granaten zerstört worden. Nach dem „Horror-Krieg“, wie er erklärte, habe er geheiratet und sei inzwischen Vater zweier Töchter. Arbeit habe er nicht gefunden, sei im Oktober nach der Pandemie 2022 nach Deutschland ausgereist. Die Kriegsverletzung habe ihm schwer zugesetzt.