Kirchheim
Trotz Turnus gibt es eine „echte“ Wahl

Verwaltung In Kirchheim sind derzeit gleich mehrere Stellen ausgeschrieben – darunter auch die des Ersten Bürgermeisters.

Kirchheim. Anfang Oktober stehen in Kirchheim wichtige Weichenstellungen an: Am 1. Oktober schreitet der Jesinger Ortschaftsrat zur Wahl, um den Posten des Ortsvorstehers neu zu besetzen. Seit Christopher Fliks Amtsantritt als Bürgermeister in Zell unter Aichelberg vor gut einem Jahr ist die Stelle verwaist.

Eine Woche später hat der Kirchheimer Gemeinderat nicht nur die Bestätigung der Wahl in Jesingen auf der Tagesordnung, sondern muss auch selbst über zwei wichtige Personalien entscheiden. Zum einen geht es um die Leitung der Abteilung Bürgerdienste, Sicherheit und Ordnung. Der bisherige Stelleninhaber Jochen Schilling ist seit Anfang September in Esslingen tätig.

Zum anderen steht turnusgemäß nach acht Jahren die Wahl des Ersten Bürgermeisters an. Dabei geht es nicht zwingend um eine Nachfolgeregelung, denn Günter Riemer stellt sich nach 16 Jahren ein weiteres Mal zur Wahl. Allerdings ist er nicht der einzige Bewerber, mit dem es der Gemeinderat in seiner Sitzung am 7. Oktober zu tun hat. Es gibt zwei Mitbewerberinnen. Einer von ihnen werden durchaus Chancen eingeräumt.

Fraktionen legen sich nicht fest

Die Vorsitzenden der vier gro­ßen Fraktionen im Gemeinderat halten sich in ihren Bewertungen stark zurück und sprechen von einer „echten Wahl“. Für Christoph Miller, den Fraktionschef der Freien Wähler, kommt es auf den Vortrag und auf die Themen an, die die Kandidaten in den beiden Sitzungen - am Montag und schließlich zwei Tage später - zur Sprache bringen: „Unsere Aufgabe im Gemeinderat ist es dann bei der Wahl, zum Wohl der Stadt und der Bürger zu handeln.“

Auch die Grünen haben sich für die Bürgermeister-Wahl des Gemeinderats noch nicht festgelegt, sagt deren Fraktionsvorsitzende Sabine Bur am Orde-Käß: „Wir wollen die Bewerber erst genauer kennenlernen und deshalb im Vorfeld auch nichts dazu sagen.“

Natalie Pfau-Weller, die erst kürzlich die Nachfolge von Thilo Rose als Chefin der CDU-Fraktion angetreten hat, zeigt sich „offen für die Bewerber“ und sieht zwei von ihnen - darunter den Stellen­inhaber - in der engeren Wahl. „Bei beiden gibt es Vor- und Nachteile“, sagt sie. Für wen sich ihre Fraktionskollegen entscheiden, kann sie noch nicht sagen. „Aber wir haben uns darüber gefreut, dass es eine Auswahl gibt.“

Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Marc Eisenmann will die Kandidaten „auf Herz und Nieren prüfen“. Er betont aber, dass es sich um eine turnusgemäße Angelegenheit handelt. Außerdem sei die Wahl geheim: „Es gibt keinen Fraktionszwang“. Das gilt wohl für alle Fraktionen. Andreas Volz