Kirchheim. Unverständnis und Kopfschütteln beim Team des Seminars für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte und bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg: Unbekannte haben über das Feiertagswochenende 14 Scheiben am Schloss Kirchheim eingeworfen. Das Seminar hat Strafanzeige gestellt und bittet um sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung.
„Erneut haben wir es mit einem Fall von Vandalismus zu tun. Das ist ein ernstzunehmendes Problem“, sagt Ute Recknagel-Saller. Die Direktorin des Seminars für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte zeigt sich bestürzt über die Beschädigung. Auch Janna Almeida, Leiterin der Schlossverwaltung des Museums im Schloss Kirchheim, ist betroffen über den wiederkehrenden Vandalismus am Schloss. Unbekannte haben am vergangenen, langen Wochenende 14 Fensterscheiben am Marstallgebäude eingeworfen. Der Schaden und die Zerstörungswut hinterlassen Unverständnis. „Das Schloss ist ein historisches Wahrzeichen und trägt zu Kirchheims Identität bei. Vandalismus beschädigt nicht nur das Gebäude, sondern beeinträchtigt uns als Gesellschaft“, so die Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Patricia Alberth.
Bereits mehrere Vorfälle dieses Jahr
Nach dem Feiertag entdeckten Lehrkräfte des Seminars die Verwüstung. Unbekannte hatten sich Zutritt zu dem nachts geschlossenen Marstallgarten verschafft und mit den herabgefallenen Kastanien die Scheiben eingeworfen. Die mutwilligen Zerstörungen sind nicht der erste Vorfall in diesem Jahr: Im Januar war eine alte Holztür zu den Kasematten eingetreten worden. Im Sommer waren Unbekannte über das Tor auf die Bastion gestiegen. Sie zerstörten dort von den Studierenden angelegte Lehrbeete und eine Wetterstation und warfen historische Steinplatten die Mauer hinunter. Mehrere abgestellte Fahrräder wurden ebenfalls beschädigt. Es wurde Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt und um Mithilfe aus der Bevölkerung gebeten.
Belohnung für wichtige Hinweise
„Es zählt zu unseren wichtigsten Aufgaben, die kulturellen Schätze des Landes zu bewahren und für alle Besucherinnen und Besucher zu öffnen. Ein Spaziergang durch den Marstallgarten gehört zum Besuchserlebnis selbstverständlich dazu“, so Patricia Alberth. „Vandalismus treten wir entschieden entgegen. Dabei sind wir auch auf die Unterstützung durch die Bevölkerung angewiesen.“ Die Staatlichen Schlösser und Gärten loben eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für sachdienliche Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter führen. Die Staatlichen Schlösser und Gärten weisen darauf hin, dass die Belohnung ausschließlich für Privatpersonen bestimmt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 0 70 21/501-0 entgegen.
Schloss Kirchheim zählt zu einem der 63 von den Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg betreuten Kulturdenkmalen des Landes. Die ehemalige Landesfestung und einstiger Witwensitz der Herzoginnen von Württemberg ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Stadt an der Teck und beherbergt heute neben einem Museum das Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte. pm