Das weiße Häschen jagen, im Garten der Herzkönigin die Rosen rot malen - das ist das Märchen von Alice, die durch das Kaninchenloch fällt. Doch folgt man ihr schließlich, findet man doch nichts außer ungebändigter Wildnis und keinesfalls das Wunderland. Vom Häschen nirgends eine Spur - es ist das Hinterland. In „Hazel Wood: Wo alles beginnt“ erzählt Melissa Albert die Geschichte von einem Mädchen namens Alice. Sie ist nicht blond, und ein blaues Kleid trägt sie auch nicht. Alice ist ein Tunichtgut und fasst nirgends Fuß. Mit ihrer Mutter verbringt sie ihr Leben auf den Highways Amerikas. Nie zu lange am gleichen Ort - das ist die Lebenseinstellung von Alices Mutter. Geplagt von merkwürdigen Fremden fürchtet die junge Mutter um ihre Tochter. Als Alice eines Tages in deren neu bezogene Wohnung kommt, findet sie dort ihre verstörte Mutter vor. Durch einen Brief erfahren sie vom Tod von Althea Proserpine, Alices Großmutter. Alice hat sie nie gekannt und durfte auch nie die Geschichten lesen, die Althea zu Ruhm und Reichtum verholfen hatten. Ohne Umschweife zieht das Mutter-Tochter-Duo weiter und macht schließlich in der Metropole New York halt. Alices Mutter schickt sie zu einer grandiosen Schule für New Yorks Elite, doch das Vermächtnis ihrer Großmutter verfolgt sie bis ins Klassenzimmer. Ihr Mitschüler Finch ist geradezu besessen von den „Geschichten aus dem Hinterland“, dem Meisterwerk von Althea. Als Alice dann einem bekannten Fremden begegnet und ihre Mutter plötzlich spurlos verschwindet, kann sie sich nur an Finch wenden. Er fragt sie: „Kennst du nicht Altheas Märchen ‚Alice-mal-drei‘?“ Elise Czaja
Vom Tunichtgut, der nirgends Fuß fasst