Kirchheim
Von humorvoll bis tieftraurig

Dichtung Schüler des Kirchheimer Schlossgymnasiums haben einen Poetry Slam gestaltet. Ihr Ziel haben die jungen Talente erreicht: Es gelang ihnen, ihr Publikum mit den Texten aufzurütteln und zu berühren.

Einen Poetry Slam haben die zehnten Klassen und die Jahrgangsstufe eins des Kirchheimer Schlossgymnasiums gestaltet: Vorgetragen wurden selbst geschriebene, wenige Minuten lange Texte zum Thema „Meine Welt“.

Einerseits wurde der Abend von Humorvollem geprägt, wie beispielsweise Katja Losers Text „Busfahren“, in dem sie Alltagssituationen im Bus als grausamstes Übel darstellt. Paula Bemmanns und Elena Mendetzkis gemeinsamer Text „Lächeln, nicken und hoffen, dass es keine Frage war“ stellt in einem Dialog auf lustige Weise dar, wie viele Missverständnisse vermieden werden könnten, wenn die Menschen sich gegenseitig zuhören und nicht immer aneinander vorbeireden würden.

Bereichert wurde die Veranstaltung aber auch durch düstere, bedrückendere Beiträge. Zu Tränen rührte die Zuhörer Antonia Schusters Beitrag, in dem sie von einem kleinen, todkranken Jungen erzählte. Ebenfalls sehr emotional war Marie Kaisers Text, der das Publikum in eine gar nicht so weit entfernte Zukunft schickte, um Kritik an der derzeitigen Politik, die sich des Klimawandels nicht genug annimmt, zu äußern.

Selina Hunter stellte den Zuschauern die Frage, wie es ihnen denn ginge, um damit ihren Beitrag mit dem Titel „Fragen“ einzuleiten. Er forderte dazu auf, Fragen nicht nur aus Gewohnheit, sondern aus wahrem Interesse zu stellen. Alexandra Böhm schrieb da­rüber, dass die Menschen die Zeit, die so schnell vergeht, oft nicht wirklich wertschätzen. Im Anschluss wurde das Publikum von Aurelio Cristofaros mit „Das Unnötige in den Dingen“ zum Nachdenken angeregt. Er richtete sein Augenmerk auf die kleinen Dinge und Nächstenliebe. Carmen Mendetzki richtete ihren Poetry-Slam-Beitrag über die guten und schlechten Zeiten einer Freundschaft an einen guten Freund und unterstrich deren Bedeutung. Ihre Schwester Elena Mendetzki erzählte von der Sterblichkeit des menschlichen Herzens, die man im Alltag oft schnell vergisst.

Gegen Ende entführte Paula Bemmann die Zuschauer mit „Dreiundzwanzig Uhr“ in eine Welt der Ideen und der Fantasie, in die sie selbst in ihrer kreativen Phase gelangt. Zum Schluss kritisierte Isabella Bögershausen die Vorurteile der Gesellschaft gegenüber der jungen Generation, die häufig als dumm und naiv abgestempelt wird.

Zwischen den Textbeiträgen wurde das Publikum von Musikstücken mit verschiedenen Instrumenten und dem Gesang von Janina Hornberger und Carl-Phillip Moselewski sowie Aurelio Cris­tofaro und Isabella Bögershausen verzaubert, während Antonia Schuster Geige spielte.

Den jungen Talenten gelang es - allen jeweils auf ihre Weise - die Zuhörer mit ihren Beiträgen unter der Überschrift „Meine Welt“ tief zu berühren und sie dazu zu bringen, sich mit den Themen auseinanderzusetzen. emb