Kirchheim
Von Samenbomben bis zum Mitmachsong

Bildung Am Tag der offenen Tür am Pädagogischen Fachseminar in Kirchheim ging es um den Unterricht der Zukunft und die Gewinnung neuer Lehrkräfte.

Der Tag der offenen Tür am Pädagogischen Fachseminar Kirchheim hat zahlreiche Besucher angelockt. Sie konnten sich über die dreijährige Ausbildung informieren, die Seminarräume im Schloss unter die Lupe nehmen, die Werkstätten im Marstall oder die Sportstätten kennenlernen. Die Ausbildung ist vor allem für Personen gedacht, die einen mittleren Bildungsabschluss sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf haben, mindestens eine einjährigen Berufs- oder Betriebspraxis nachweisen können und eine Zweitausbildung anstreben. Die Ausbildung dauert sechs Unterrichtshalbjahre und erfolgt am Fachseminar sowie an einer Ausbildungsschule.

Zum Tag der offenen Tür waren auch Politiker gekommen, wie der Landtagsabgeordnete Andreas Schwarz von den Grünen, Andreas Kenner von der SPD und die Leiterin des Staatlichen Schulamts, Dr. Corina Schimitzek. Musikalisch wurde die Veranstaltung in der Schlosskapelle vom Chor und der Seminarband mit schwungvoll und präzise intonierten Songs eröffnet. Der stellvertretende Seminarleiter Klaus Buck sprach in seiner Begrüßungsrede die Themen Gewinnung neuer Lehrkräfte, Qualitätsentwicklung und Nachhaltigkeit als wichtigste Punkte in der aktuellen Bildungsdiskussion an. Er sieht bei den Fachseminaren im Land, von denen Kirchheim das größte ist, in einer wichtigen Rolle: Durch ihre Ausbildung leisten sie einen wertvollen Beitrag, betonte Buck.

Nicht nur das: Auch beim 2015 gestarteten Unesco-Weltaktionsprogramm mit 17 globalen Entwicklungszielen und der Umsetzung des Programms Bildung für nachhaltige Entwicklung ist das Pädagogische Fachseminar dabei. Als eines von nur zwei Seminaren in der Lehrerausbildung in Baden-Württemberg strebt es die Anerkennung als nachhaltige Schule an.

Rundgesang der Nachhaltigkeit

Der heutige Tag, so Buck, biete sowohl Einblicke in die Arbeit am Seminar im Unterricht der Fachbereiche AES, Sport, Technik, BK und Musik, Medienbildung und Pädagogik, Informationen über Bildung für nachhaltige Entwicklung als auch einen Ausblick, wohin sich der Unterricht der Zukunft entwickeln könne. Mit Fokus auf projektartigem Lernen und Arbeiten hatten sich die angehenden Fachlehrkräfte für musisch-technische Fächer intensiv mit der Thematik befasst, viele außerschulische Lernorte besucht und ihre Eindrücke dokumentiert. Vorbei an der Ausstellung des Fachbereiches Kunst gelangten die Besucher zu einem „Rundgang der Nachhaltigkeit“. Dort gab es nachhaltige Kaffeebecher, Mag­netangeln, Naturkosmetik, Hocker aus Zeitschriften, Rucksäcke aus Recyc­lingmaterial, Samenbomben zur Bienenhilfe und sogar zwei lebhafte Hühner zu bestaunen.

Die Präsentationen hinterließen Eindruck und sind zudem gut in der Schule umsetzbar. Besonders die Ausstellungen „Messen, Steuern, Regeln“ des Fachbereichs Technik oder Müllskulpturen des Fachbereichs Bildende Kunst fanden regen Zuspruch. Die Mitmachaktionen kamen besonders gut an - das Spektrum reichte von der Erlebnispädagogik, Farben der Erde, spielend programmieren, Chinese Jump Rope, Schlüsselanhänger herstellen, einem Mitmachsong bis zu einem „Riechen-Schmecken-Fühlen-Pfad“. wm