Arbeitskampf
Warnstreik legt Buslinien zeitweise lahm

Die Gewerkschaft Ver.di ruft zu Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe auf. Davon ist auch die Teckregion betroffen, unter anderem Kirchheim und Owen.

Die Gewerkschaft ver.di hat für Donnerstag, 9. Januar, im Busverkehr des Landkreises Esslingen Warnstreiks angekündigt. Archiv-Foto: Markus Brändli

Die Gewerkschaft ver.di ruft für den morgigen Donnerstag und Freitag, Januar, zu ersten Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe auf. Betroffen von den Arbeitsniederlegungen, die teilweise am Donnerstag und teilweise am Freitag jeweils eintägig stattfinden, sind rund 30 Betriebe, auch im Kreis Esslingen, konkret in Plochingen, auf der Strecke von Plochingen nach Kirchheim sowie von Nürtingen nach Owen.

Am Freitag wird die Firma Fischle ganztägig bestreikt. Fischle fährt auf Buslinien rund um Plochingen und bis nach Esslingen, Kirchheim und auf den Schurwald, unter anderem gehören dazu die Linie 144 von Reichenbach über Hochdorf und Notzingen nach Kirchheim, sowie die Linie 147 von Plochingen nach Hochdorf.

Laut Verdi treten auch Mitarbeitende der Friedrich Müller Omnibusunternehmen GmbH (FMO) in den Streik. FMO fährt unter anderem im Raum Nürtingen und verbindet über die Linie 118 auch die Stadt Owen mit Nürtingen. Die S-Bahn, Züge, Stadtbahnen und Busse öffentlicher Verkehrsbetriebe im Gebiet der VVS fahren nach derzeitigem Kenntisstand ohne Einschränkungen. Auf der VVS-Homepage wird aber aktuell über die neuesten Entwicklungen reagiert. „Sobald weitere Infos vorliegen, ziehen wir entsprechend auf unserer Seite nach“, heißt es beim Verkehrsverbund.

 

Worum geht es?

Hintergrund der Arbeitsniederlegungen sind gescheiterte Tarifverhandlungen. Nachdem die erste Verhandlungsrunde am 18. Dezember für die rund 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg ohne Angebot der Arbeitgeber beendet wurde, hat ver.di in dieser Woche zu ersten Warnstreiks aufgerufen. Damit soll vor der zweiten Runde am Mittwoch, 15. Januar, auf den Arbeitgeberverband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) Druck aufgebaut werden, um zu einem zügigen Abschluss zu kommen. In den meisten bestreikten Unternehmen findet an den jeweiligen Streiktagen kein Linienbetrieb statt.

„Wir wollen mit den Arbeitsniederlegungen in dieser Woche den Arbeitgebern unmissverständlich signalisieren: Wir streben einen schnellen und guten Abschluss an. Wir erwarten auch im Sinne der Kundinnen und Kunden in der zweiten Runde ein ernst zu nehmendes Angebot“, sagt Jan Bleckert, Verhandlungsführer für ver.di. Die Gewerkschaft fordert unter anderem neun Prozent mehr Entgelt sowie 100 Euro mehr im Monat für die Auszubildenden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Friedenspflicht war am 31. Dezember vergangenen Jahres ausgelaufen.