Urlaub als die schönste Zeit des Jahres: Wer da keinen Trend verpennen will und nach den ausgefallensten Reisezielen sucht, kommt um eines nicht herum. Um einen Besuch der CMT in Echterdingen, die am heutigen Samstag ihre Pforten öffnet. Partnerland ist dieses Mal Montenegro. Außerdem bewirbt die Urlaubsmesse Baden-Württemberg als Reiseland - als Naturerlebnis für Outdoor-Freunde ebenso wie als Kur- und Bäderland. Es geht also nicht nur um Reisen, die Trendsetter um den halben Globus führen, sondern auch um die Frage Goethes: „Warum in die Ferne schweifen?“ Bekanntlich gibt der Dichterfürst auch gleich selbst folgende Antwort: „Sieh, das Gute liegt so nah.“
Was aber will die Stadt Kirchheim auf der CMT? Wer im Dunstkreis des Alleenrings wohnt, freut sich sicher an der Heimatstadt. Aber zur Urlaubs- und Reisezeit geht es eben doch eher in die Ferne. Und überhaupt: Um sich über Kirchheim zu informieren, genügt es, ins Max-Eyth-Haus zu gehen. Die Fahrt nach Echterdingen braucht es dafür nicht.
Das mag stimmen, zumindest für Messemuffel. Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker hat über viele Jahre hinweg aber ganz andere Erfahrungen gesammelt: „Auch intern ist die Werbung wichtig. Viele CMT-Besucher wollen wissen, wie sich ihre Heimatstadt auf der Messe präsentiert.“ Sie ist realistisch genug, um die Bedeutung Kirchheims nicht zu überschätzen: „Wir werden da keine europaweite Aufmerksamkeit erregen. Aber es ist wichtig, in der Region und im Umfeld von Stuttgart wahrgenommen zu werden.“
Die Bedeutung des Tourismus für Kirchheim ist trotz allem groß. Tagesausflüge führen viele Leute in die Gegend, nicht zuletzt dank der S-Bahn: „Das bringt Kaufkraft in die Stadt.“ Zu den Werbemitteln - sowohl auf der CMT als auch an der Kirchheim-Info im Max-Eyth-Haus - gehört ein druckfrisches Tourismusmagazin der Stadt, das Menschen, Gebäude und Veranstaltungen vorstellt. Auch das Umland wird nicht vergessen: Ausflugstipps führen zu den Bürgerseen oder auf den Breitenstein.
Kirchheim betreibt die Tourismuswerbung aber nicht als Einzelkämpfer: Die Stadt präsentiert sich auf der CMT am Stand der Regio Stuttgart Marketing - mit jeweils einem Mitglied der Stadtverwaltung und des Stadtführerteams. Verteilt werden auch nicht nur das Kirchheimer Magazin oder die Karte mit den Veranstaltungen, zu denen Ende September wieder der Wollmarkt zählt.
Verteilt wird auch die Broschüre der „Albtrauf-Gastgeber“. Im Auftrag des Verkehrsvereins Teck-Neuffen hat die Stadt Owen unter dem Titel „Genuss am Albtrauf“ das Programm von 14 Kommunen koordiniert. Es geht um Stadtführungen oder auch Wanderungen, die mit kulinarischen Schmankerln ebenso gespickt sind wie mit Flüssigverkostungen. Feste, Märkte und Konzerte finden sich gleichfalls in der Broschüre, die Frühjahr und Sommer komplett abdeckt: von Anfang April bis Mitte September. Diese Angebote sind nicht nur für Besucher von außerhalb gedacht: „Auch wer hier lebt, kann sich davon zu Tagestouren inspirieren lassen“, sagt Kirchheims Oberbürgermeisterin.
Inspirieren will auch das Emmendinger Unternehmen „magnify“. Es stellt auf der CMT aber nicht nur sich selbst vor, sondern mit seinem „Erlebnisguide“ auch alle Sehenswürdigkeiten in Baden-Württemberg, auf die eine Hinweistafel an der Autobahn aufmerksam macht: Über eine Smartphone-App, die für den Nutzer nicht nur kosten-, sondern auch werbefrei ist, lassen sich beim Vorbeifahren Texte abspielen, die Hintergrundinformationen über diese Sehenswürdigkeiten liefern - in der Basisinformation das Allernötigste, deutlich ausführlicher dafür bei „Premiumpartnern“.
Sechs Ziele im nahen Umfeld
Der Verkehrsverein Teck-Neuffen gehört zu diesen bevorzugten Partnern und bewirbt entsprechend sechs verschiedene Tourismusziele: die Stadt Kirchheim, die Burg Teck, die Limburg, die Holzmadener Urweltfunde, das Beurener Freilichtmuseum sowie die Nürtinger Stadtkirche St. Laurentius. Angelika Matt-Heidecker sieht in der Verbindung von fast 40 Jahre alten Schildern und moderner digitaler Technik „einen wichtigen nächsten Schritt in der Tourismuswerbung“.