Kirchheim
„Was würden wir nur ohne euch machen?“

Ehrenamt Zehn Projekte hat der Kirchheimer Verein „Buefet“. Das Ziel: Senioren ein gutes Altwerden zu ermöglichen.

Kirchheim. Ob Großeinkauf, Arztbesuch, Behördengang oder kleinere Besorgungen: Das Begleitmobil des Vereins „Buefet“ sorgt für Mobilität und Sicherheit bei notwendigen Erledigungen im Alltag. Diesen Begleit- und Fahrdienst können Senioren und Menschen mit Behinderung aus Kirchheim in Anspruch nehmen. Das Angebot ermöglicht ihnen, möglichst lange und selbstbestimmt zu Hause in der vertrauten Umgebung zu bleiben und auch am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.

Die ehrenamtlichen Fahrer und Begleiter stehen den Nutzern zur Seite: Sie holen sie nicht nur daheim ab und bringen sie zum gewünschten Ziel, sondern sie begleiten sie zum Beispiel in eine Arztpraxis oder in den Lebensmittelmarkt, reichen ihnen den Arm, damit so manche Stufe leichter zu überwinden ist, helfen beim Ausfüllen von Formularen und beim Tragen der Einkaufstüte oder greifen nach der Packung, die sich ganz oben im Regal befindet.

Seit fünf Jahren gibt es das Begleitmobil, informiert Corina Däuble vom Verein „Buefet“. Aktuell nutzen es etwa 50 Personen. Acht Fahrer bringen sich derzeit ehrenamtlich ein und opfern ihre freie Zeit. Dabei kann es vorkommen, dass sie die Nutzer sogar bis nach Stuttgart zu Fachärzten und Kliniken fahren. Unterwegs sind sie dabei stets mit dem roten Stadtmobil-Carsharing-Auto der Stadt Kirchheim.

Bei Corina Däuble laufen alle Fäden für das Begleitmobil zusammenlaufen. Sie nimmt Anfragen der Nutzer entgegen, beauftragt die Fahrer und Begleiter und kümmert sich darum, dass ein Auto zur Verfügung steht. Wichtig ist ihr: „Wir sind kein Taxidienst. Die Begleitung muss erforderlich sein.“ Sprich: Das Begleitmobil ist nur für Menschen gedacht, deren Mobilität eingeschränkt ist. Weitere Voraussetzungen sind: Man muss in Kirchheim wohnen und Mitglied bei „buefet“ sein. Grundsätzlich ist das Begleitmobil für die Nutzer kostenlos; der Verein bittet jedoch um Spenden.

Einer der Fahrer ist der 72-jährige Richard Gubo. Er hat das Projekt damals mit einem Mitstreiter ins Leben gerufen. „Viele der Fahrer sind Rentner, manche sind aber auch noch berufstätig“, sagt er. Jeder könne so viel Zeit einbringen wie er möchte. Er selbst steht jeden Freitag zur Verfügung, und dieses Ehrenamt macht ihm „richtig viel Spaß“. Die Nutzer hätten oft keine Angehörigen, die ihnen helfen könnten, oder ihre Angehörigen seien froh über Entlastung. „Wir hören oft den Satz: ,Was würden wir ohne euch machen‘?“, erzählt Richard Gubo. Derzeit gibt es mehr Anfragen als bedient werden können. Corina Däuble würde sich „über jeden freuen, der mitarbeiten will, als Fahrer oder Begleiter“. Heike Siegemund

Info: Der Teckbote stellt in einer Serie die Projekte des Kirchheimer Vereins „Buefet“ vor. Wer Interesse hat, sich als Fahrer einzubringen, kann sich per E-Mail an c.daeuble@buefet.de oder unter der Telefonnummer 0 70 21/50 23 34 melden.