Kirchheim
Wechsel in Kirchheimer Gastro: Aus SiS wird Sams

Esskultur Mit ihrem Restaurant erfüllen sich Marc Schnierer und Adrian Semp einen Traum. Mit dem Sams starten sie in Kirchheim am Donnerstag. Von Thomas Zapp

Als sich der Koch Adrian Semp und Sommelier Marc Schnierer vor einem Jahr zufällig in Kirchheim kennenlernten, stellten sie fest, dass sie einiges gemeinsam haben: Beide haben für namhafte Restaurants gearbeitet und einiges von der Welt gesehen und beide haben beim Stuttgarter Traditionshaus Feinkost Böhm gearbeitet, wenn auch zu verschiedenen Zeiten. Beide haben sich auch den gleichen Traum bewahrt: Den eines eigenen Restaurants.

Der geht nun am heutigen Donnerstag in Kirchheim in Erfüllung: Heute Abend eröffnet das Sams in den Räumen der ehemaligen SiS-Bar in der Dettinger Straße 45. Sams ist aus den Anfangsbuchstaben der Vor- und Nachnamen der beiden Gründer gebildet und steht für stylische Gemütlichkeit, Frische und handwerklich hochwertige Gastronomie mit aufmerksamem Service.

Dafür haben die beiden Gastrounternehmer das Lokal komplett „auf links“ gedreht. Die Wand zum Küchenbereich wurde eingerissen, dadurch sieht man jetzt Kochkünstler Adrian Semp bei der Arbeit zu, gerne auch vom Chef’s Table aus, den Tisch mit Blick auf die Küche, den man eigens reservieren kann. „Wir wollen sichtbar sein und uns nicht verstecken“, sagt er.  An einer anderen Stelle im Restaurant haben sich die Jungunternehmer etwas besonderes einfallen lassen: Eine Spanndecke mit Spiegeleffekt erweckt den Eindruck einer doppelt so hohen Hallendecke. Rund 40 bis 50 Gäste finden im Sams Platz. Holzpfeiler, graue Samtpolster sorgen für ein edles Ambiente, in vielen Details und Einrichtungsgegenständen erkennt man die Vorfreude der zwei auf ihr neues Projekt.

Stöbern in der Genussfibel

Auch sonst wollen die beiden vieles neu machen: Die Speisekarte heißt hier „Genussfibel“ und wechselt zu Beginn jeder Jahreszeit. Es gibt Klassiker der schwäbischen Küche wie Allgäuer Kässpätzle mit Schmorzwiebeln, Flammkuchen mit Rauchspeck aber auch Kaviar vom Oscietra Stör oder Fin-de-Claire-Austern. Bei den Getränken können die Gäste in Kategorien wie „Brause“, „Lockstoff“ oder „Alltagsschlozer“ fündig werden – zusammengestellt vom Sommelier persönlich. 

Adrian Semp, 27 Jahre alt, stammt aus dem Ruhrgebiet und hat sein Handwerk unter anderem beim renommierten Koch Holger Stromberg gelernt, der seit Jahren die Kicker der Fußball-Nationalmannschaft bekocht und war zuletzt Küchenchef bei Feinkost Böhm. Er hat auf den Seychellen, in Panama und auf verschiedenen Kreuzfahrtschiffen gearbeitet, auch auf dem „Traumschiff“ MS Deutschland. „Wenn ich in Phuket auf dem Markt bin, schaue ich dort  was es gibt und danach  entscheide ich , was es abends zu essen gibt. Man muss sich den lokalen Gegebenheiten anpassen“, erklärt Adrian Semp seine Philosophie.

„Das Feuer brennt“

So spontan wird es in Kirchheim zwar nicht zugehen, aber Fisch wird immer frisch zubereitet. „Das war Adrians erster Wunsch: Eine eigene Fischtheke“, sagt Marc Schnierer lachend. Der Sommelier hat sich auch einen Wunsch erfüllt, der natürlich mit Wein zu tun hat: Für die guten Tropfen gibt es nun reichlich Platz in vier Weinklimaschränken. Den 37-jährigen Familienvater und gebürtigen Heidenheimer kennen Kirchheimer aus dem Sulzburghof-Café in der Max-Eyth-Straße oder dem Adoro Gusto – immer gut zu erkennen an seinem Markenzeichen, der bayerischen Lederhose. „So habe ich meine Frau auch am Tegernsee geheiratet“, verrät er. Natürlich wird er sie auch im Sams tragen. Wie Adrian Semp hat auch Marc Schnierer sein Handwerk von der Pieke auf gelernt: In der Traube Tonbach und in so renommierten Restaurants wie der Speisemeisterei in Stuttgart oder im Gourmetrestaurant Überfahrt am Tegernsee gearbeitet.

Am Donnerstag, 28. Juli, geht es ab 16 Uhr los. Schon bevor der erste Topf auf dem Herd steht sind die beiden auf Betriebstemperatur: „Das Feuer brennt“, sagt Marc Schnierer.