Das Weihnachtskonzert, mit dem die Musikschule Kirchheim seit vielen Jahren die Weihnachtsaktion des Teckboten unterstützt, brachte diesmal eine Besonderheit: Für das berühmte „Hallelujah“ aus Georg Friedrich Händels Oratorium „Der Messias“ wurde ein Projektchor aus Eltern, Schülern, ehemaligen Lehrkräften und Freunden der Musikschule zusammengestellt. Unter der Leitung von Andres Ruiz Sara setzten die 40 Choristen – unterstützt vom Jubiläumsorchester der Musikschule – in der Kirche St. Ulrich mit Händels Meisterwerk den glanzvollen Schlusspunkt einer beeindruckenden Veranstaltung, die musikalische Vielfalt und hohe Qualität geboten hatte.
Das Konzert warf bereits die Schatten des 50-jährigen Jubiläums der Musikschule Kirchheim im nächsten Jahr voraus: Chor und Orchester wurden eigens im Hinblick auf dieses besondere Ereignis erweitert. „Beim Jubiläums-Festakt im März 2024 werden wir beide Ensembles erneut hören“, kündigte Musikschulleiterin Daniela Rathay an.
Eröffnet wurde das Konzert in der überfüllten Ulrichskirche von Blechbläserklängen, die strahlprächtig von der Empore herabschallten. Mit „Ave Maris Stella“ und Ausschnitten aus einer Renaissance-Suite sorgte das Kirchheimer Posaunenensemble für sonoren Wohlklang. Und die jungen, mit Weihnachtsmützen geschmückten Blechbläser des Teck Brass Quintetts erhielten für ihre gekonnten Vorträge von Georg Friedrich Händels „Feuerwerksmusik“, über einen Kanon bis hin zum Weihnachtslied „Alle Jahre wieder“ viel Applaus.
Ensemblespiel ist wichtig
„Musikschule fängt da an, wo der Unterricht aufhört“, sagte Daniela Rathay. Damit unterstrich die Musikschul-Chefin den hohen Stellenwert der Ensemble-, Chor- und Orchesterarbeit an der Kirchheimer Musikschule. Dass es den Kindern und Jugendlichen großen Spaß macht, das im Unterricht Erlernte im Zusammenspiel mit anderen auf die Bühne zu bringen, war bei allen Vorträgen zu spüren.
Ob beim Haupt- und Vorchor, bei dem sich die Kinder mit ihren hellen Stimmen in die Herzen der Zuhörer sangen, den bis ins Detail hinein ausgefeilten Vorträgen des Harfenensembles oder dem Liederorchester für die jüngsten Streicher: Alle waren mit Konzentration und Können am Werk.
Die Streichhölzer spielten Auszüge aus der Filmmusik zu „Pirates oft the Caribbean“, und die tonschön agierenden Querflötistinnen sorgten mit ausgefeiltem Ensemblespiel für einen besonderen Wohlklang. Exquisite Bläserkunst bot auch das Ensemble Claribella.
Zunächst begeisterten die von der Grundierung eines Kontrabasses getragenen Klarinettisten mit einem swingenden Weihnachtslied, dann gab man dem Jugendchor bei Leonard Cohens bekanntem Song „Hallelujah“ eine instrumentale Stütze. Für einen Glanzpunkt sorgten die bestens vorbereiteten Blockflötenensembles mit virtuoser barocker Bläsermusik. Georg Friedrich Händels „Einzug der Königin von Saba“ überzeugte ebenso durch präzise Finger- und Zungenarbeit wie das Allegro aus einem Vivaldi-Konzert.
Dann wurde es unruhig im Kirchenschiff: Der Aufbau eines groß besetzten Sinfonieorchesters ist eine logistische Herausforderung. Als jeder seinen Platz gefunden hatte, zog ein besonderer Ohrenschmaus das Publikum in Bann. Gesangslehrerin Florence Awutola zog, vom Orchester delikat begleitet, in Wolfgang Amadeus Mozarts „Ave verum“ mit dunkel gefärbter Stimme wunderschöne Melodielinien.
Dann der Kontrast: Gänzlich andere Töne stimmte das engagiert spielende Sinfonieorchester in einem Medley aus dem Soundtrack zum Film „Herr der Ringe“ an – volltönend, und gespickt mit knackigen Rhythmen.
Als zum Schluss des Programms das von Chor und Orchester klangprächtig dargebotene „Hallelujah“ verklungen war, endete das beeindruckende Weihnachtskonzert der Musikschule Kirchheim besinnlich mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Oh du fröhliche“.