Einmal Waffel mit extra Geschmackserlebnis, bitte. So werden zwar die wenigsten Gäste ihre Bestellung im Berliner Waffelcafé „Hoffels“ aufgeben – das ist aber, was sie bekommen. Zum Beispiel bei der Spinatwaffel mit Erbsen-Minz-Creme, Granatapfel, fermentiertem Kohlrabi und Feta. Oder bei der veganen und glutenfreien Sellerie-Quitten-Waffel. Für diese außergewöhnlichen Geschmackserlebnisse in trendiger Wohnzimmeratmosphäre mitten im Berliner Kult-Bezirk Prenzlauer Berg sorgt eine ehemalige Kirchheimerin. Sarah Zimmermann hat dort gemeinsam mit ihrem Mann Danny vor eineinhalb Jahren das „Hoffels“-Waffelcafé eröffnet. Jetzt befinden sich die beiden mit ihrem Start-up unter den Top-30-Anwärtern für den Deutschen Gastro-Gründerpreis. Damit stehen sie in der Social-Media-Voting-Runde, aus der die top zehn hervorgehen, gemessen an Likes, Kommentaren und Shares.
Waffeln in herzhaft
Im Wettbewerb punkten will das Ehepaar mit seinem innovativen Konzept, in dessen Mittelpunkt herzhafte Waffeln stehen, und mit fachlicher Expertise. „Wir sind beide gelernte Köche und legen viel Wert auf unser Handwerk, das Kochen“, betont Sarah Zimmermann. Danny Zimmermann ergänzt: „Über zehn Jahre lang haben wir in verschiedenen Restaurants und Cafés in verschiedenen Positionen vom Koch bis zur Küchenleitung gearbeitet. Jetzt haben wir das Beste daraus mitgenommen und zusammengeworfen.“
Aber warum gerade Waffeln? „Wir haben überlegt, was es in Berlin noch nicht gibt“, sagt Danny Zimmermann. Dazu kommt: Das Café verfügt lediglich über eine kleine Zubereitungsküche. „Aber mit einem Waffeleisen, einem Backofen und einem kleinen Herd kriegt man schon tolle Sachen hin“, weiß Sarah Zimmermann, die die Küche unter ihren Fittichen hat und immer wieder neue Kreationen ausprobiert.
Und wer einmal bei Sarah und Danny gegessen hat, merkt sofort: Das, was im „Hoffels“ kreiert und serviert wird, ist mit der altbekannten Puderzucker-Waffel nicht zu vergleichen. Auf dem Teller landen herzhafte und süße Belgische-Waffel-Kunstwerke mit extravaganten Toppings, die nicht nur dem Auge schmeicheln, sondern vielen Gästen in der Kombination ein „erstes Mal“ bescheren – ob es jetzt um Selleriepüree, Quitten aus dem Slow-Cooker, Ziegenkäse brûlé oder Kimchi geht.

Inspiration für zu Hause
„Wir legen nicht nur ein oder zwei Zutaten auf die Waffel, sondern verwenden viele verschiedene Komponenten“, sagt Sarah Zimmermann. Ihre Devise: Aus einfachen Dingen etwas Besonderes schaffen. Ganz bewusst suchen die beiden Köche auch Gemüsesorten aus, zu denen viele Menschen beim eigenen Einkauf eher nicht greifen. „Wir zeigen, dass man sie vielleicht doch mal versuchen möchte, und geben damit auch Inspiration für zu Hause.“ Das Gemüse kommt übrigens nicht nur oben auf die Waffeln drauf, sondern auch rein – etwa in die grünen Spinatwaffeln oder in die Kartoffelwaffeln.
Ein weiterer Grundsatz im „Hoffels“ ist die regionale, vegetarische und sehr saisonale Küche. Entsprechend wechseln die Waffeln auf der Karte regelmäßig: Während Spekulatius- oder Grünkohl-Waffeln zu den winterlichen Gerichten gehören, kommen im Herbst Kürbis und Hummus zum Zug und im Frühjahr Spargel und Bärlauch.
Europaweit rumgekommen
Alles in allem stecken viele Einflüsse und eine Menge Erfahrung in den Waffeln. Ihre Ausbildung hat Sarah Zimmermann, die in Lindorf aufgewachsen ist und die Freihof-Realschule in Kirchheim besucht hat, in Bayern gemacht. Danach ging es nach Berlin, wo die 37-Jährige auch ihren Mann Danny kennengelernt hat. Als Köche sind die beiden schon europaweit herumgekommen, haben in ganz unterschiedlichen Hotels und Restaurants gearbeitet.
Besonders geprägt hat Sarah Zimmermann ihre Zeit in einem veganen Restaurant in Berlin. „Da habe ich meine Liebe zu vegetarischer und veganer Küche entdeckt. Darauf haben wir uns jetzt auch spezialisiert“, sagt sie. Auf ihre veganen und glutenfreien Waffelkreationen sind die beiden besonders stolz. „Ein Jahr haben wir gebraucht, dann konnte man sagen: Sie kommen an die normalen Waffeln ran, es gibt keinen Qualitätsunterschied mehr“, erzählt Sarah Zimmermann. Dabei kommt es auch auf die Mischung an: In den glutenfreien, veganen Waffeln stecken zehn verschiedene Mehlsorten.
Was Getränke angeht, setzen die beiden Gastronomen ebenfalls auf hausgemachte Mischungen wie alkoholfreien Punsch. Der Kaffee kommt aus einer Rösterei in der Nachbarschaft und wird als Lebkuchen-Latte oder als Café brûlé angeboten.
Für das Video von Sarah und Danny Zimmermann kann man noch bis Dienstag, 14. Januar, abstimmen auf dem Instagram-Kanal des Deutschen-Gastro-Gründerpreises.