Stadtgespräch
Wie Jesingen der Einsamkeit begegnet

Das Beteiligungsprojekt zeigt, wie neue Angebote und Ehrenamt die Teilhabe im Stadtteil stärken.

Thomas Meyer-Weithofer, Kristine Eberle, Gabriele Armbruster und Nicole Orgon (von links) wollen mit dem Quartiersprojekt „Unser Jesingen – unsere Entscheidung" die Gemeinschaft im Teilort voranbringen.       Foto: Carsten Riedl

Wie ein Stadtteil mit kreativen Ideen gegen Einsamkeit vorgehen kann, zeigte Gabriele Armbruster, Ortsvorsteherin und Projektleiterin des Beteiligungsprojekts „Unser Jesingen – Unsere Entscheidung für mehr Teilhabe und Begegnung“, beim jüngsten „Stadtgespräch“ im Mehrgenerationenhaus Linde.

In zwei Jahren Quartiersarbeit wurden gemeinsam mit Quartiersmanagerin Kristine Eberle und vielen Ehrenamtlichen die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner erfasst. Befragungen, Alltagsgespräche der „Einsamkeitsdetektive“ und eine Fotoaktion zeigten deutlich: Jesingen braucht mehr Begegnung und bessere Kommunikation.

Aus diesen Erkenntnissen entstanden Angebote wie der barrierefreie Jesinger Treff, das Lindach-Café, Plauder- und Spielenachmittage, ein Begleitdienst sowie kreative Aktionen wie Weihnachtskino, Legosteinesammeln oder das gemeinsame Erstellen einer Rampe zu einer Bäckerei. Auch digital vernetzt sich der Stadtteil über eine Whatsapp-Gruppe und die geplante Web-App „Jesinger Netz“.

Begegnung kann nur gelingen, wenn Menschen beteiligt werden. Viele Angebote bleiben, so Gabrieles Armbrusters Schlusswort, daher auch nach Projektende erhalten – getragen von Vereinen, Ehrenamtlichen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Und das Beteiligungsprojekt soll als „Blaupause“ dienen für andere Quartiere der Stadt sowie für andere Gemeinden des Landkreises.

Zum Abschluss entspann sich eine engagierte Diskussion: Welche Ansätze lassen sich übertragen? Wie gelingt Teilhabe in anderen Stadtteilen? Die Teilnehmenden entwickelten zahlreiche Ideen – und bestätigten damit den Grundgedanken des Abends: Begegnung beginnt mit einem Gespräch.

Die Projektergebnisse wurden – anstelle einer klassischen schriftlichen Abschlussdokumentation  – kreativ in handgezeichneten Visualisierungen festgehalten und machen die Arbeit lebendig und verständlich. pm