Kirchheim
Wie sich Strom aus der Wasserleitung gewinnen lässt

Nachwuchsforscher  Der Kirchheimer Schüler Stefan Kuchelmeister will Druckminderer zur Energieerzeugung nutzen. Seine Arbeit hat ihm die Teilnahme an MINT-Kreativwochen eingebracht.

Kirchheim. Stefan Kuchelmeister ist ein Tüftler, der einen wichtigen Denkanstoß für die regenerative Energiegewinnung liefern kann – bislang allerdings nur im Kleinen. Das liegt daran, dass der junge Kirchheimer noch zur Schule geht: Nach den Sommerferien kommt er in die zehnte Klasse der Freihof-Realschule. Zuvor jedoch kann er noch einen MINT-Kurs besuchen, den die Kultur­akedemie der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg anbietet. Eingebracht hat ihm diese Nominierung seine Untersuchung, wie sich Druckminderer optimieren lassen: Durch den Einsatz einer Turbine kann ein Teil der Energie, die für das Hochpumpen von Wasser in Wassertürme benötigt wird, wiedergewonnen werden. Das hat der Nachwuchsforscher anhand eines kleinen Modellversuchs nachgewiesen.

Das Problem: Je nach Höhenlage einer Wohnung braucht es einen gewaltigen Wasserdruck, um zu erreichen, dass das Leitungswasser auch aus jedem Hahn in genügender Menge und Stärke sprudeln kann. Für andere Wohnungen in niedrigerer Lage wäre dieser Druck aber viel zu hoch. Deshalb braucht es Druckminderer, die nichts anderes tun, als den hohen Druck abzuschwächen. Verwendet man stattdessen eine Turbine, ist das gewünschte Ergebnis dasselbe: Der Druck nimmt ab. Es gibt aber noch eine erwünschte Nebenwirkung: Die Turbine erzeugt Strom.

Rea Trojosky hat ihren Schüler Stefan Kuchelmeister mit seiner Arbeit für die Kulturakademie nominiert. Unter insgesamt mehr als 1 400 Arbeiten wurden in acht Kategorien jeweils 20 junge Talente ausgewählt, die an den Kreativwochen im September teilnehmen können. Stefan Kuchelmeister gehört dazu, in der Kategorie MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), Klassenstufen 9 bis 11. Seine Lehrerin freut sich besonders darüber, „dass hier einmal die interessierten Schüler gezielt gefördert werden“.      Andreas Volz