Einen ebenso liebevollen wie nützlichen Willkommensgruß haben sich die 48 Kirchheimer Kommunionkinder für geflüchtete Menschen aus der Ukraine überlegt: In einer gemeinsamen Aktion haben Kinder mit Eltern und Mitgliedern der beiden katholischen Kirchengemeinden St. Ulrich und Maria Königin aus bunten Baumwoll-Handtüchern Blumen und Bären gefaltet. „Wir haben uns überlegt, was die Menschen gut gebrauchen könnten und sind auf große bunte Handtücher gekommen.
„Zwar gibt es für jeden Geflüchteten sowieso eine Art Starter-Kit mit Hygieneartikeln, aber darin befindet sich nur ein kleines weißes Handtuch“, sagt Claudia Martin, Mutter eines Kommunionkinds und Ideengeberin für die Aktion. Verziert werden die Handtücher noch mit gefalteten Schmetterlingen und einer Willkommenskarte. „Es ist auch ein Willkommensgruß in zwei Sprachen geplant“, erklärt Claudia Martin. Auch dabei sind die Kommunionkinder im Einsatz und leisten ihren Beitrag zur Aufnahme der geflüchteten Menschen. „Wir haben uns auch schon vor Ort im Bohnauhaus umgeschaut, damit die Kinder ein Gefühl dafür bekommen, was geflüchtet sein bedeutet“, sagt sie.
Geschätzt 80 bis 100 Menschen sind in Kirchheim bereits in Privatwohnungen untergekommen. In den kommenden Tagen und Wochen sollen noch bis zu 80 Menschen aus der Ukraine im Bohnauhaus in der Tannenbergstraße aufgenommen werden, das der katholischen Kirchengemeinde gehört. Auf ihren Betten werden dann die Handtücher in Blumen- oder Bärchenform liegen. „Die Blumen können wir schon ganz gut, die Bären sind etwas schwieriger, aber das schaffen wir auch noch“, sagt Claudia Martin lachend, während die Tische im Saal des Gemeindehauses von St. Ulrich schon blumenübersät sind und lediglich ein Bärchen einsam auf einem Tisch hockt. Aber die gemeinsame Falt-Aktion steht zum Zeitpunkt des Besuchs des Teckboten noch am Anfang.
Kirche übernimmt Kosten
Die Frottee-Handtücher aus hundert Prozent Baumwolle hat Claudia Martin mithilfe von Silke Huss-Lehmann besorgt, der Inhaberin des Weilheimer Fachgeschäfts „Tischlein Deck Dich“. „Sie hat einen guten Einkaufspreis bekommen und den an uns weitergegeben“, freut sich die Initiatorin über die Unterstützung aus der Nachbarstadt.
Als sie sich dann an die Kirche wandte, hat sie offene Türen eingerannt. „Die Kirchengemeinde hat die Kosten erst mal übernommen, wir haben aber auch schon einige Spenden bekommen“, ergänzt Gregor Spittel vom Kirchengemeinderat Maria Königin. Noch ist aber nicht klar, wann und für wie lange die Ukrainerinnen und Ukrainer in das Bohnauhaus kommen werden. Möglicherweise wird es als eine Art Übergangswohnheim genutzt, vielleicht bleiben die Menschen dort aber auch länger. In jedem Fall werden sie sich über den kuscheligen und formschönen Willkommensgruß sicher freuen.