Die sinkenden Infektionszahlen und das Wegfallen vieler Maßnahmen machen sich bemerkbar: In den Teststationen rund um die Teck ist teilweise tote Hose. Einige Anbieter haben bereits aufgegeben, die meisten Verbliebenen haben ihre Öffnungszeiten reduziert. Dass es überhaupt noch Teststationen gibt, verwundere offenbar viele Menschen, sagt Walter Brackenhammer. Er rechnet allerdings mit allem: Auch mit steigenden Infektionszahlen nach den Urlaubstagen. „Man weiß nicht, was passiert. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwelche Varianten eingeschleppt werden, ist hoch“, sagt der Betreiber der Covi-Medical-Teststationen in Kirchheim.
Auch Brackenhammer hat bereits „abgespeckt“: Die Filiale in der Paracelsusstraße, die aufgrund der autobahnnahen Lage und der Parkmöglichkeiten beliebt und entsprechend frequentiert war, ist seit Mitte Mai geschlossen. „Wir sind im Stand-By-Modus. Wenn es wieder losgeht, werden wir im Umkreis von 100 Metern wieder eröffnen“, sagt er. Die Filiale in der Kornstraße 4 soll weiterlaufen. Auch die Adler-Apotheke, die in der Kreissparkasse testet, und die Teststation beim Wilden Mann machten weiter, berichtet Haydar Barcin, der zuständig für das operative Geschäft ist. Barcin findet es wichtig, beim Testen einen langen Atem zu haben. Schließlich seien die Corona-Tests im Interesse aller. „Bei der Musiknacht waren 15 Menschen, die sich bei uns spontan haben testen lassen, positiv“, berichtet er. Dazu kommen logistische Argumente: „Eine Teststation runter- und dann wieder raufzufahren, ist aufwändig.“
Wie lange die kostenlosen Bürgertests noch angeboten werden dürfen, weiß Barcin nicht. „Mal heißt es, bis Ende des Monats, dann wieder länger, weil die Zahlen steigen könnten“, sagt er. Neben Schnell- und PCR-Tests bietet Covi-Medical seit zwei Monaten Antikörper-Tests an. Bei der Blutuntersuchung wird die Zahl der Antikörper bestimmt, die gegen das Sars-CoV-2-Virus gerichtet sind. „Damit kann man keine Pflicht-Impfung abwenden“, stellt Barcin klar. Kunden können mit dem Ergebnis zum Hausarzt gehen, um sich das Ergebnis erklären zu lassen. „Wir können und dürfen das Laborergebnis nicht interpretieren“, so Barcin.
Mehr Informationen zu Teststationen und testenden Apotheken sind regelmäßig auf der Service-Seite des Teckboten zu finden. Auch Allgemeinärzte bieten symptomatischen Patientinnen und Patienten weiterhin Corona-Tests an.
Abstrichzentrum in Wernau schließt
Zum 31. Mai haben die Malteser das Corona-Abstrichzentrum (CAZ) in Wernau geschlossen. Sie reagieren damit auf die sinkenden Infektionszahlen und die schwindende Nachfrage nach Tests. Allerdings befindet sich das CAZ im Stand-By-Modus und kann bei Bedarf schnell wieder eröffnet werden. Zwischen Oktober 2021 und Mai 2022 wurden im CAZ fast 37 500 Abstriche für PCR-Labortests durchgeführt, berichten die Malteser. Dazu kamen 2000 Schnelltests. pm