Die Weihnachtszeit ist eine Zeit des Beschenkens. Für viele finanziell weniger gut gestellte Familien geht das Fest, das eigentlich Anlass zur Freude sein sollte, jedoch mit Sorgen und Schuldgefühlen einher: Sie können es sich schlichtweg nicht leisten, die Wünsche ihrer Kinder zu erfüllen. An dieser Stelle kann ein besonderer Baum Abhilfe leisten.
Was zunächst klingen mag, wie ein abstruses Weihnachtsmärchen, ist bei Optik Bacher in der Kirchheimer Marktstraße seit mittlerweile 16 Jahren Tradition. In Zusammenarbeit mit dem CVJM Kirchheim und der Diakonischen Bezirksstelle Kirchheim organisiert das Geschäft jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit eine große Wunschbaum-Aktion. Bedürftige Kinder und Jugendliche aus Kirchheim und Umgebung notieren ihren Herzenswunsch auf einem Zettel, der anschließend seinen Weg an die Zweige des Wunschbaums findet. Dort werden die Zettel von schenkfreudigen Menschen gepflückt, die Geschenke gekauft, verpackt und bei Optik Bacher abgebeben. Anschließend geht es für Regina Müller-Walzok vom CVJM ans „Sortieren, Sortieren, Sortieren“, bevor die Eltern die Geschenke schließlich für ihre Kinder abholen dürfen.
Über 400 Wünsche hängen am Baum
Auch in diesem Advent wurde wieder fleißig gewünscht: Mehr als 400 Zettel sind zusammengekommen. In den vergangenen Jahren war ein Kostenaufwand von rund 20 Euro pro Geschenk vorgesehen. In Anbetracht der Inflation habe man sich ab diesem Winter aber auf 25 Euro geeinigt, erklärt Thomas Jonske, Betriebsleiter von Optik Bacher. Es gäbe allerdings auch genug Menschen, die mit Freude und aus freien Stücken tiefer in die Taschen greifen würden: „An Herzlichkeit fehlt es auf jeden Fall nicht.“
Die Wünsche der Kinder sind wie immer vielfältig. Besonders häufig werde nach Kleidung, vor allem Winterklamotten und -schuhen gefragt, so Jonske. Weitere Dauerbrenner seien Schul- und Spielsachen, Kosmetik, Sportausrüstung oder Bücher. „Es gibt auch außergewöhnliche Wünsche“, berichtet der Optiker. „Was mir im Kopf geblieben ist, ist ein Mädchen, dass sich einmal einen echten Tannenbaum gewünscht hat. Das hat eine Kundin tatsächlich erfüllt.“
Wer einem Kind ein zauberhaftes Weihnachtsfest bescheren will, hat bis Samstag, 14. Dezember, Zeit, einen Zettel aus dem Baum zu picken und das Geschenk in der Marktstraße 20 vorbeizubringen. Erneut hofft das Team hinter der Wunschbaum-Aktion auf ein erfolgreiches Jahr und viele strahlende Gesichter. „Es wäre sehr schön, wenn sich die Leute wieder reichlich beteiligen“, sagt Reinhard Eberst von der Diakonischen Bezirksstelle. „Schenken macht schließlich auch einem selbst Freude.“