Alles weitere, was er noch macht, darf er euch selber erzählen“, so Klaus Neuhäußer, der Vorsitzende des Bürgervereins Bürgerhaus Zehntscheuer nach seiner kurzen Vorstellung Markus Zipperles, der sein Programm „Best off“ präsentiert. Das bescherte dem Comedian und Sprecher von „Äffle und Pferdle“ volles Haus mit überwiegend 60-plus-Publikum, oder wie es die allseits bekannte „Schwäbische Saugosch“ auszudrücken pflegt: „die Muppet-Show“.
Dann legt er los, noch scheint alles harmlos zu sein. „Wen willsch denn heutzutage noch imitiera, die sind doch selbst die beste Comedy“, bedauert Markus Zipperle, dass es nicht mehr die Politiker von damals gebe. Darauf folgt der erste Sketch zwischen Helmut Kohl mit Boris Becker und dem Wissen, wie Letzterer zu seinen silbernen Löffeln gekommen ist. Für seine Nachbarin baut Zipperle etwa einen Ikea-Kleiderschrank auf, der allerdings aufgrund der Erschütterung der vor dem Haus liegenden Bushaltestelle immer wieder zusammenfällt. Schließlich hat er die Idee, in den Schrank einzusteigen, um zu sehen, welche Schrauben zu locker sind. Als der Ehemann der Nachbarin heimkommt und den scheinbar von ihr aufgebauten Schrank inspiziert, fragt er drohend: „Was machen Sie in dem Schrank?“ Darauf Zipperle: „Sie werden ganz blöd lacha, i wart auf en Bus.“
Lachsalven im Sekundentakt
Mittlerweile ausgelotet, wie gut das Gegenüber mitmacht, schlitterte das Multitalent mit selbst diagnostizierter „verbaler Inkontinenz“ langsam, aber sicher in die nicht mehr jugendfreie Zone.
Wer freilich vermutet, dass die Lachsalven bei den schlüpfrigen Geschichten verstummen, liegt vollkommen falsch. In der Zehntscheuer greift tatsächlich der Spruch: „Je oller, desto doller.“ Erstaunlicherweise waren es die jüngeren Besucherinnen und Besucher zwischen 30 und 40, denen man an ihren Gesichtszügen ablesen konnte, was sie von den teilweise unterirdischen Witzen mit eindeutigen Gesten hielten. Dennoch, eines muss man dem Urschwaben lassen: Wenn einer in Sachen „Witzigkeit“ die Nase vorne hat, dann ist es Markus Zipperle. Nur lapidar erzählen, ist nicht sein Ding, er lebt seine Geschichten mit vollem Körpereinsatz: wechselt im Sekundentakt Stimmlage und Gesichtsausdruck, lässt Geräusche aufploppen und holt gelegentlich ganz spontan den einen oder anderen Zuschauer mit ins Boot.
Ein schauspielender Comedian, der durchweg extrem drüber ist und was Gestik und Mimik betrifft mit Begeisterung aus dem Vollen schöpft. Da stört es das Publikum auch nicht, dass drei Viertel seiner Scherze schon fingerdick Patina angesetzt haben.