Im Café Eckpunkt in Kirchheim weihnachtet es sehr. Hier ist zwar nicht in voller Montur – von Mütze über Mantel bis Stiefel – der Weihnachtsmann zugange, dafür aber die Schülerinnen und Schüler der Klassen 4a und 4c der Freihof-Grundschule in Kirchheim.
Wie seit rund zehn Jahren, veranstalten die Rotarier Kirchheim/Teck-Nürtingen und die Diakonische Bezirksstelle Kirchheim auch in diesem Jahr ihre „Weihnachtstütenaktion“. Kleine Helferinnen und Helfer befüllen die roten Tüten wie die eifrigen Weihnachtselfen am Nordpol.
Die prall gefüllten Päckchen bekommen Menschen, die es gerade nicht so leicht haben und in den städtischen Notunterkünften der Stadt Kirchheim untergebracht sind, erklärt Reinhard Eberst, der Leiter der Diakonischen Bezirksstelle.
Hierfür ist das Café Eckpunkt zum kleinen Supermarkt geworden – haltbare Lebensmittel, die Rotary gespendet hat, stapeln sich. Besonders Highlight sind die selbst gebackenen Gutsle. „Das kauft man sich nicht mal eben beim Bäcker, wenn man wenig Geld hat. Deshalb freuen wir uns auch ganz besonders, dass Menschen aus der Kirchengemeinde gebacken haben“, sagt Eberst.
In Akkordarbeit befüllen die Jungen und Mädchen die roten Tüten. Sie packen Lebkuchen, Apfelmus, Nudeln und Soße, Saft und Schokolade wie am Fließband in die Tüten. Zeit für die Frage eines Schülers bleibt trotzdem: „Können die Menschen denn überhaupt die Nudeln kochen?“ Die Religionslehrerin Iris Sönning weiß gleich, was hinter der Frage steckt. „Ach du meinst, dass die Menschen gar keinen Herd haben?“ Sie erklärt: „Die Menschen sind nicht obdachlos, sondern leben in Wohnungen“, sagt Iris Sönning.
Caroline Maulbetsch von der Diakonie freut sich über das Interesse und die Begeisterung der Kinder beim Tütenpacken. Innerhalb kürzester Zeit stehen 90 prall gefüllte Tüten bereit, die zu Weihnachten verteilt werden können. Aber auch die Kinder gehen nicht leer aus: Einen Riegel Kinderschokolade gibt es als kleinen Energieschub, ehe es wieder zurück in die Schule geht.