Wer ist Jomafi, und was tut das Unternehmen?
Die JoMaFi Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG, im Folgenden Jomafi genannt, ist eine Schwester des insolventen Weilheimer Unternehmens Fischer Wohnbau und Immobilien (Fiwoim). Geschäftsführer ist Hans-Jörg Fischer, der auch einer der Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens für Transportlogistik, Kreislaufwirtschaft und Recycling in Weilheim ist. Die Jomafi existiert seit 2017 und hat nach der Insolvenz der Fiwoim im vergangenen Juni 73 Wohnungen im Kirchheimer Wohnviertel Henriettengarten aufgekauft, das von der Fiwoim gebaut worden ist. Am 6. Februar 2025 hat die Jomafi beim Amtsgericht Esslingen Insolvenz angemeldet. Als Verwalter wurde Sebastian Krapohl von der Wirtschaftskanzlei Görg eingesetzt.

Warum ist Jomafi insolvent?
Da der Insolvenzantrag vor einer guten Woche gestellt wurde, hat Insolvenzverwalter Sebastian Krapohl nach eigenen Angaben noch keinen vollständigen Einblick. Er hat jedoch bereits mit Geschäftsführer Fischer gesprochen. „Mein Verständnis ist, dass es einerseits Belastungen aus der Insolvenz der Fiwoim gab“, sagt der Anwalt. Es gebe Schulden der Fiwoim, für die die Jomafi mitgehaftet habe. „Schulden dürfen von der Fiwoim nicht mehr bezahlt werden. Dann wenden sich die Gläubiger natürlich an den Sicherheitengeber, die Jomafi“, erklärt Sebastian Krapohl. Die Insolvenz sei also durch die Zahlungsunfähigkeit der Schwestergesellschaft, der Fiwoim, ausgelöst worden.

Was bedeutet die Insolvenz für die Mieter?
Vorerst ändert sich für die Mieter der 73 Wohnungen im Henriettengarten nichts, sagt Sebastian Krapohl. Die Mieter würden schriftlich informiert. Eine Kündigung droht ihnen nicht. „Die Mietverhältnisse laufen weiter, die Mietverwaltung läuft weiter. Die Versorgung der Einheiten ist sichergestellt“, sagt der Anwalt. Bis auf eine Wohnung seien aktuell alle vermietet.

Was passiert als nächstes?
Als Insolvenzverwalter ist es Sebastian Krapohls Job, „die Vermögenswerte bestmöglich zu verwerten“. Das bedeutet: Für die 73 Wohnungen wird ein Käufer gesucht. Ob die Wohnungen als Gesamtpaket oder einzeln veräußert werden, sei noch völlig offen. Am Ende zählt, was am meisten Erlös bringt.
Immer wieder Ärger im Henriettengarten
Das Quartier ist in den vergangenen Jahren immer wieder in den Schlagzeilen gewesen. Anwohner beklagen beispielsweise die karge Ausgestaltung der Spielplätze. Im Juni 2024 wurde bekannt, dass das Unternehmen Fischer Wohnbau und Immobilien (Fiwoim), das den Henriettengarten geplant und gebaut hat, einen Antrag auf Insolvenz eingereicht hat.
Ein weiteres Problem ist die fehlende Verbindung zwischen dem Quartier und der Stuttgarter Straße. Die Bewohner nutzen verbotenerweise ein Loch im Bauzaun, durch das sie über das Gelände der Firma Unger in die Innenstadt gelangen. Eine schnelle Lösung zeichnet sich aktuell nicht ab. adö