Kirchheim
Zwillinge rocken die Bühne

Porträt Sie singen, tanzen und sehen sich zum Verwechseln ähnlich: die Schneider-Sisters. Eine davon begeistert zudem seit Jahren beim Teckboten-Presseball. Von Inge Czemmel

Ist das jetzt Ingrid oder Elke? Wer sie nicht näher kennt, muss schon genau hinschauen, wenn die „Schneider-Sisters“ bei den „Blue Stars“ mal wieder gemeinsam „Abba“ geben oder bei der „ChorCompany“ des Heininger Liederkranzes nebeneinander auf der Bühne stehen. Musikalisch sind die „Twins“ fraglos beide, allerdings haben die Zwillingsschwestern schon von Kindesbeinen an unterschiedliche Präferenzen. „Ingrid hat schon im Kindergarten und an Familienfesten gerne vorgesungen“, erzählt Elke. „Sie hatte immer eine Haarbürste oder eine Blumenvase als Mikrofonersatz in der Hand.“

„Elke dagegen hat lieber getanzt und sich immer Bewegungen zur Musik ausgedacht“, erzählt Ingrid und verrät: „Unsere Oma hat uns musikalisch sehr gefördert. Sie hat uns Flöten, ein Glockenspiel und Akkordeons gekauft und selbst ausgekundschaftet, wer uns unterrichten kann. Musikalische Früherziehung gab es damals ja noch nicht.“ Auch von ihrem Onkel, dem Profimusiker Franz Stiegler, wurden die Mädchen gefördert. „Wir spielten beide im Akkordeonorchester, und unser Onkel animierte uns, zusammen mit drei anderen Mädchen Tiritomba, die Elisabeth­serenade und andere Lieder zu singen“, erzählen sie. „Mit zwölf Jahren hatten wir erste Auftritte auf Dorf- und Kinderfesten, bei Vereinsweihnachtsfeiern und Altennachmittagen.“

Später hatten die beiden als Gesangsduo einige gemeinsame Auftritte mit dem Franz-Stiegler-Quintett. „Bei der Bäcker- oder Metzgerinnung zu singen war das Highlight unserer Teenie-Jahre“, lachen die beiden, die sich auch bei der mittleren Reife für die Musikprüfung entschieden. „Wir hatten in der Hermann-Hesse-Realschule eine gute Musiklehrerin, die uns immer sehr motiviert hat.“

Als die Schneider-Zwillinge 18 oder 19 Jahre alt waren, trennten sich ihre musikalischen Wege. „Elke war viel in der Rock-’n‘-Roll-Werkstatt der Tanzschule Schwehr, in Iradas Werkstatt für Bewegung und in der ‚New York City Dance School‘ in Stuttgart unterwegs, um sich tänzerisch und choreografisch weiterzuentwickeln“, erzählt Ingrid. „Ich sang in meiner ersten Band ‚Rainbow‘, dann bei ‚Fleur Blue‘ und ab 1988 dann bei den ‚Blue Stars‘.“

Zuerst was „Anständiges“ gelernt

Nach einer vierjährigen Liaison mit Jürgen Rothfuß hatten die beiden dann aber beschlossen, es auch musikalisch miteinander zu versuchen. Beides klappt bis heute. Mit viel Stimme und Saxofon ist Ingrid Schneider zur weiblichen „Blue-Star“-Stimme geworden - und begeistert mit der Band dabei unter anderem schon seit Jahren das Publikum beim Teckboten-Presseball. „Die Ambition, Sängerin zu werden und als Frontsängerin einer Band auf der Bühne zu stehen, hatte ich schon als 16-Jährige“, erzählt sie. Doch ihre Eltern überzeugten sie, wie auch ihre Schwester Elke, die eigentlich Tänzerin werden wollte, etwas „Anständiges“ zu lernen. Und so absolvierte Ingrid eine Ausbildung zur Rechtsanwalts­fachangestellten und Elke eine zur Speditionskauffrau.

Die Musik ist trotzdem ein Hauptbestandteil des Lebens der Schneider-Sisters geblieben. Beide singen sie in der „ChorCompany“ des Heininger Liederkranzes, wo Elke auch für die Choreografien zuständig ist. Immer öfter stehen sie bei Veranstaltungen mit den „Blue Stars“ auch wieder für einige Songs gemeinsam auf der Bühne. Ingrid, die 1987 begann, auch klassischen Gesangsunterricht zu nehmen, nahm 1991 eine Teilzeitstelle bei der Kreissparkasse an und ist seither zusammen mit ihrem Partner Jürgen Rothfuß musikalisch „halbprofessionell“ unterwegs.

Karten für den Teckboten-Presseball am Samstag, 19. Oktober, ab 19.30 Uhr in der Kirchheimer Stadthalle gibt es ab sofort im Redaktionssekretariat des Teckboten, erreichbar unter der Telefonnummer 0 70 21/97 50-22 oder unter der E-Mail-Adresse redaktion@teckbote.de. Der Preis pro Karte beträgt 25 Euro. Wichtig für alle, die ihre Karten direkt abholen und bezahlen: Am Schalter des Teckboten ist keine Kartenzahlung mehr möglich, hier ist Bargeld hochwillkommen.