Kirchheim. Drei Kandidaten schickt der CDU-Kreisverband Esslingen für die Landtagswahl im März ins Rennen: Dr. Natalie Pfau-Weller für den Wahlkreis Kirchheim als Nachfolgerin von Karl Zimmermann, Thaddäus Kunzmann in Nürtingen - von 2011 bis 2016 Mitglied des Landtags - und Andreas Deuschle, Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Esslingen. Auf einer virtuellen Pressekonferenz haben sie sich vorgestellt.
„Neu. Natürlich. Natalie!“ lautet der Wahlslogan von Natalie Pfau-Weller. „Das beschreibt mich, wie ich bin. Ich bin neu auf der Landesbühne, auch wenn man mich aus dem Kirchheimer Gemeinderat kennt“, sagt die 33-jährige Mutter einer kleinen Tochter. Bewusst hat sie sich für die Kampagne nur für ihren Vornamen entschieden - ebenso bewusst für den Doppelnamen. „Dann kommt noch der Doktor dazu, da stolpern manche drüber. Deshalb einfach Natalie“, sagt sie. Den Sommer hat sie für zahlreiche Besuche im Wahlkreis genutzt, kennt die Kommunen und die Menschen nicht nur virtuell. Sie bedauert, den Wahlkampf hauptsächlich digital führen zu müssen.
Zukunftsthemen und Zukunftsfähigkeit stehen ganz oben auf ihrer Agenda. Die macht sie mit drei Schwerpunkten deutlich: Die Ökonomie steht für die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fraunhofer-Institut in Stuttgart an oberster Stelle, gleichberechtigt gefolgt von Sozialem und Ökologie. Bei ihren Firmenbesuchen hat sie erfahren, wie die Unternehmer über die Bürokratie klagen. Für deren Abbau will sie sich künftig stark machen, ebenso für die Umsetzung von innovativen Ideen und Produkten.
Auch die Bildungspolitik liegt ihr am Herzen. Die Digitalisierung an Schulen muss aus ihrer Sicht voranschreiten. „Es fehlt nicht nur an der technischen Ausstattung. Es muss auch eine Verzahnung von Tools und Konzept geben. Die Lehrkräfte müssen sich richtig vorbereitet fühlen, Fortbildungen für sie möglich sein, damit weniger Unterricht ausfällt“, erklärte sie. Dabei ist sie sich bewusst, dass Bildung eine Dauerbaustelle ist. Generationengerechtigkeit ist ihr wichtig. Alt und Jung sollen im öffentlichen Raum auf Plätzen und Straßen zusammenkommen können. Wie wichtig das ist, habe die Pandemie gezeigt.
Das führt sie zu der Frage, wie mit den Ressourcen umgegangen werden soll. Sie will sich für den Erhalt der Umwelt und das Klima einsetzen. „Wir spüren den Klimawandel hier in der Region. In den Städten wird es im Sommer immer heißer, die Extremwetterlagen nehmen zu“, sagte Natalie Pfau-Weller. Darunter leide auch die heimische Landwirtschaft. Die wiederum will sie stärken, damit sie das Land mit Lebensmitteln versorgen können. Allerdings spricht sie sich auch ganz klar für das interkommunale Gewerbegebiet auf Dettinger Markung aus. „Diese Option im Flächennutzungsplan sollten wir uns unbedingt offenhalten. Das wird kein Logistikzentrum sein, sondern ein Arbeitgeber mit Zukunftstechnologie. Befürworten kann ich Betriebe, die an digitalen Lösungen arbeiten oder wenn es um Brennstoffzellen geht“, so die Kandidatin. Iris Häfner