Landtagswahl

„Es braucht Macher, keine Zauderer“

Wahl AfD-Landtagskandidat Christof Deutscher hält die Grünen für technologiefeindlich.

Aus Sicht des AfD-Landtagskandidaten Christof Deutscher hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann seinen Zenit überschritten. F
Aus Sicht des AfD-Landtagskandidaten Christof Deutscher hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann seinen Zenit überschritten. Foto: pr

Kirchheim. Der jetzige Landtagswahlkampf sei nach Meinung des AfD-Landtagskandidaten Christof Deutscher geprägt durch die Person Winfried Kretschmann. Für den 57-jährigen Betriebswirt und Firmengründer wirkt der amtierende Ministerpräsident wie ein grüner Monarch, der von einem Hofstaat serviler Medienvertreter umgeben ist. „Ich hör immer öffnen, öffnen, öffnen“, habe sich Kretschmann kürzlich beschwert und den Menschen mit „einem richtigen Lockdown“ gedroht. Deutscher findet, dass viele Politiker die Sorgen der Bürger behandelten, als wären es quengelnde Kinder an der Supermarkt-Kasse. Allerdings habe man aber doch eine repräsentative Demokratie, in dem keine Präsidenten als Ersatzmonarchen gewählt würden, sondern Parteien. Dies gelte umso mehr für Baden-Württemberg, wo die Bürgerinnen und Bürger nur eine Stimme und zwar für den Wahlkreiskandidaten haben.

Herr Kretschmann wirke mit seinen 72 Jahren, so Deutscher, behäbig und verbraucht; es fehle ihm der nötige Elan. Das Land brauche aber in der jetzigen Krise, wo viele Existenzen auf dem Spiel stehen, keinen Zauderer, sondern einen dynamischen Macher. Bei der Digitalisierung liege Baden-Württemberg auf einem der hinteren Plätze in Deutschland. Hier zeige sich die Technikfeindlichkeit der Grünen nach zehn Jahren Regierungszeit recht deutlich.

Herr Kretschmann lasse auch zu, dass seine Partei den Verbrennungsmotor verteufle, eine Anti-Diesel-Kampagne fahre und damit Hunderttausende Arbeitsplätze in der Autoindustrie, den Zulieferbetrieben und dem Kfz-Gewerbe gefährde. Klimaneutrale synthetische Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, würden erst gar nicht beachtet.

Die Wahlstrategie der Grünen setze alleine darauf, so die Meinung Christof Deutschers, mit der Popularität des Ministerpräsidenten Stimmen und politische Gestaltungsmacht in bürgerlichen Kreisen zu gewinnen, die sonst nicht erreichbar wären. Deshalb wolle er in diesem Zusammenhang ein Thema offen ansprechen, und dies sei seine Nachfolgefrage. Sollte der Amtsinhaber wiedergewählt werden, seien fünf weitere Jahre eine sehr lange Zeit. Für Deutscher sei deshalb davon auszugehen, dass für die nächste Wahl 2026 die Grünen nicht mit einem neuen Kandidaten, sondern mit einem Amtsinhaber antreten werden. Daraus ergebe sich, dass spätestens 2024 ein Wechsel im Amt des Ministerpräsidenten stattfinde, um dem Neuen ausreichend Zeit für den Amtsbonus zu geben. Die Grünen hätten nach Einschätzung Deutschers einen Hang zu „multikulturellen Experimenten“: „Wer also heute Kretschmann wählt, geht die Gefahr ein, in drei Jahren von Frau Aras oder Herrn Özdemir regiert zu werden.“ pm