Leserbriefe
3Sat… und tschüss?

Zum „Stichwort“  zur möglichen Abschaffung des Spartensenders 3Sat vom 25. Oktober

Geht es nach den Plänen der Rundfunkkommission der Bundesländer, so könnten im Zuge von Sparmaßnahmen einige Spartensender des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, darunter der Kultursender 3Sat, bald in seiner derzeitigen Form Geschichte sein. Geplant ist eine Zusammenlegung mit dem Programm des Senders ARTE, was sicher nur mit einer Ausdünnung des Programmumfangs auf beiden Seiten und auf Kosten der Angebotsvielfalt einhergehen würde. Im Übrigen wird 3Sat auch von der Schweiz (SRG) und vom österreichischen ORF programmatisch mitgetragen. Auch von deren Seite kamen erhebliche Proteste gegen das Vorhaben.

Ob eine ins Leben gerufene Online-Petition auf innn.it „Rettet 3Sat – unser Kultursender darf nicht verschwinden“ den Kahlschlag noch verhindern kann, darf bezweifelt werden. Einen Versuch ist es indessen allemal wert, zumal man als kulturinteressierte Zuschauer im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht viele Optionen hat. Das Angebot von 3Sat an klassischen Konzerten, Ballett- und Opernaufführungen und vielseitigen und interessanten Dokus war immer das sprichwörtliche „Licht am Ende des Tunnels“ im fernsehprogrammatischen „Alltagsbrei“ und eine willkommene Alternative zur Wiederholung der Wiederholung unzähliger „Tatort“-Krimis mit millimeterdicker Patina. Pikantes Detail am Rande der anvisierten „Senderschrumpfung“: Zum 1. Januar 2025 soll der Rundfunkbeitrag um 58 Cent steigen: mehr Geld für (eventuell) weniger Leistung!

Dr. Ernst Kemmner, Kirchheim