Neue AfD-Bundestagsfraktion: noch mehr Radikale
Neben den im Artikel erwähnten „radikalsten“ AfD-Politikern Krah, Helferich und Baum gibt es leider weitere Radikale in der neuen AfD-Fraktion. So wird wohl Jan Nolte, der Spitzenkandidat der Hessen-AfD, zum dritten Mal in den Bundestag einziehen. Nolte, Mitte 30, führte mehrere Jahre den ehemaligen hessischen Landesverband der Jungen Alternative (JA). Der wird vom Verfassungsschutz als „gesichert extremistisch“ eingestuft. Nolte hat in den letzten Jahren mehrfach von sich reden gemacht.
Er stimmt(e) etwa mit anderen AfD-Vertretern in die rechtsextreme Verschwörungserzählung vom „Bevölkerungsaustausch“ ein, deren Grundgedanke auf den Ku-Klux-Klan zurückgeht. In einem Facebook-Post vom 22. Februar 2018 verkündete er, der „Bevölkerungsaustausch“ werde gezielt betrieben. Eine Interview-Äußerung des Politikwissenschaftlers Yascha Mounck in den ARD-Tagesthemen nahm er als Beweis für seine These, dass „die einheimischen Völker Europas […] ausgetauscht oder zumindest in ihrer ethnischen Zusammensetzung stark umstrukturiert werden [sollen].“
Großes Aufsehen erregte Nolte 2018, als er Oberleutnant Maximilian T. als „Experten für Militärfragen“ in seinem Bundestagsbüro beschäftigte. Maximilian T. soll seinem Schwager Franco A., damals ebenfalls Oberleutnant, bei der Planung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat geholfen haben. Franco A. wurde zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Ermittlungen gegen T. wurden zwar eingestellt. Dennoch stufte ihn der Militärische Abschirmdienst (MAD) im Jahr 2020 als Rechtsextremisten ein. Grund war seine Vorstandstätigkeit bei der JA Sachsen-Anhalt ab 2019, die vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistische Bestrebung eingestuft worden war.
Hans Dörr, Notzingen, DGB Kirchheim