Für alle Leserinnen und Leser, die wie ich von der ausufernden Silvesterknallerei megagenervt sind:
Das alte Jahr ist just vergangen; / das neue hat kaum angefangen, / und es begann mit viel Radau / und noch mehr Schäden, niemand weiß es genau. / Die Miezen sind in den Keller geflüchtet / und taghell ward’ die Nacht gelichtet. / Hund Bello unter der Ofenbank, / die Augen vor Entsetzen blank. / Die Kuh muht wie verrückt im Stall, / das Pferd schlägt aus bei jedem Knall. / Der deutsche Michel, ungerührt: / „Vom Lärm hab’ ich gar nichts gespürt. / Bei mir kommt erst die Völlerei / und dann brauch’ ich die Böllerei. / Den Müll aufräumen? Nee, mitnichten! / Die städt’sche Reinigung wird’s schon richten.“
Knallfrösche, Raudis, Chinakracher, / für „Knallschoten“ ist das der Lacher. / Kugelbomben, die sind der Bringer, / und koste es den letzten Finger. / Rohrbomben gar, die volle Dröhnung / Silvesterabends stolze Krönung! / Am liebsten auch noch selbstgebaut, / Die knallen dann so richtig laut. / Hand abgerissen, Gesicht versengt: / Das macht doch nix, das wird verdrängt.
Gesetzesänd’rung, gar Böllerverbot? / „Kommt gar nicht in Frage, das ist doch KOT!! / Ich will weiterballern, das ist sonnenklar. /Und zwar bis der Arzt kommt, Jahr um Jahr.“
In diesem Sinne: ein (etwas verspätetes) gutes neues Jahr!
Dr. Ernst Kemmner, Kirchheim