Zum Artikel „Wo der Bio-Landbau schwächelt“ vom 5. August
Was ist der Anlass für einen solchen Artikel, was seine Absicht? Der Anlass wird aus dem Text nicht ersichtlich, sein Ziel aber klar: den Biolandbau angreifen. Da wird in der Überschrift gleich in die Vollen gegriffen und behauptet, der Biolandbau „schwächle“, nur weil die Umsätze seit 2019 nicht mehr so stark steigen wie in den zehn Jahren vorher. Völlig irreführend ist aber die zweite Überschrift, die angeblich „Hintergrund“ zum Artikel liefern will, aber nur das von Anfang an absehbare Scheitern der unfähigen Regierung in Sri Lanka darstellt, das keinem Land der Erde als Vorbild dienen kann.
Das sind Überschriften auf Bildzeitungs-Niveau, die an der Sache völlig vorbeigehen, aber etwas erreichen: Misstrauen säen. Das ist offensichtlich die Absicht, denn an handfesten Argumenten mangelt es: Außer dem tatsächlich geringeren Ertrag wird den Biobauern unterstellt, sie schädigten auch mit natürlichen Pestiziden und Monokulturen die Natur. Beide Argumente führen in die Irre, weil es nur um Fehlentwicklungen geht.
Aber bei einer solchen „Argumentationsweise“, die auch noch vor „ideologischen Scheuklappen“ meint warnen zu müssen, geht völlig unter, dass der Schweizer Agrarwissenschaftler den Biobauern „exzellente Maßnahmen“ bescheinigt und Richtung und Ziel des Biolandbaus für völlig richtig hält.
Die Tendenz des Artikels ist aber eine andere: Er will die derzeitigen Krisen zum Anlass nehmen, um das Rad wieder zurückzudrehen, so wie es CDU/CSU und FDP im Schulterschluss mit den Konzernen anstreben. Das ist Tendenzjournalismus.
Martin Brost, Dettingen