Zum Artikel „Über Rüstung und Entrüstung“ vom 2. Mai
Dominik Steiner, Pascal Bader wie auch Eylan Aslan Bilir haben am 1. Mai auf dem Kirchheimer Marktplatz zentrale Themen angesprochen, für die Gewerkschaften dringend kämpfen müssen. Ihnen sei gedankt.
Leider aber gibt es in diesen Wochen auch eine Entgleisung bei der lokalen Gewerkschaftsarbeit. So fordern der DGB-Kreisverband Esslingen-Göppingen und das Friedensbündnis Esslingen im Rahmen ihrer Friedensappelle unter anderem die Anerkennung des Autonomiestatus von Donezk und Luhansk.
Viele Millionen Ukrainer wurden im Zweiten Weltkrieg durch Wehrmacht und SS ermordet, verstümmelt und vertrieben. Das wissen auch die Mitglieder des oben genannten Bündnisses.
Die Frage: Was fühlen wohl Ukrainer, die diese Forderungen zu lesen bekommen? Müssen ausgerechnet deutsche Aktivisten und Gewerkschafter der ums Überleben kämpfenden Ukraine die Art und Weise ihres Selbstbestimmungsrechts diktieren?
Als jahrzehntelanges Gewerkschaftsmitglied distanziere ich mich von derlei Begehren.
Warum leistet man sich eine solche instinktlose Selbstüberschätzung?
Es ist gut, dass „verd.i Fils-Neckar-Alb“ auf diesen Unglückszug nicht aufgesprungen ist.
Ulrich Haussmann, Kirchheim