Sehr geehrter Herr Kromer, alle Demokraten halten die Demokratie für ständig reformbedürftig und auch für reformierbar. Die Schweiz lebt das schon sehr lange vor und in Deutschland bemüht sich die Bürgerbewegung „Mehr Demokratie“ um eine Weiterentwicklung und Reform.
Sie scheinen offenbar der Meinung zu sein, die Demokratie sei nicht reformfähig und brauche eine „Alternative“, wie Sie es formulieren, aber inhaltlich nicht ausführen. Zur Förderung und Klärung des öffentlichen Diskurses wäre es daher hilfreich, wenn Sie öffentlich darstellen könnten, wie Sie sich diese „Alternative zur Demokratie“ vorstellen – oder fehlt Ihnen dazu der Mut?
Wenn man von etwas überzeugt ist, darf man es in einer Demokratie, in der Meinungsfreiheit herrscht, auch äußern und man sollte es auch tun! Allerdings muss man dabei auch mit dem Widerspruch von Demokraten rechnen. Diese bedienen sich dabei normalerweise ihres Verstandes und erwarten das auch von ihrem Gegenüber, mit dem sie einen vernünftigen Diskurs führen wollen. Ein solcher öffentlicher Diskurs wäre auf jeden Fall besser, als Menschen, die sich mit Kopf, Herz und Hand für die Demokratie einsetzen, völlig argumentationsfrei und auf unwürdige Weise persönlich beleidigend herabzusetzen, wie Sie es in Ihrem Leserbrief getan haben.
Martin Brost, Oberboihingen