Leserbrief
Die kluge Wahl

Zur Berichterstattung über die Bundestagswahl

Das Wahlsystem zur Wahl des Deutschen Bundestags ist kompliziert. Überhangmandate und sich daraus ergebende Ausgleichsmandate haben den Deutschen Bundestag rechtskonform, aber unverhältnismäßig aufgebläht. Deutschland hat im Vergleich zu den USA ohnehin ein (zu) großes Parlament. Eine Reduktion auf 500 Abgeordnete und 250 Wahlkreise wäre hinreichend.

Wahlrechtsreformen scheitern, da sich das Pferd, das an der Krippe sitzt, zuerst satt isst und sich auch nicht gern von der Krippe verdrängen lässt.

Für ein aufgeklärtes Wahlvolk gibt es nun ein einfaches Mittel, den Bundestag zu verkleinern. Erstens: Wählen gehen! Zweitens: Erst- und Zweitstimme der gleichen Partei zuordnen! So einfach ist das. Überhangmandate kommen vor allem dadurch zustande, dass Wähler die Stimmen splitten, also Erst- und Zweitstimme unterschiedlichen Parteien geben. Wählten alle nun mit Erst- wie Zweitstimme die gleiche Partei, könnte der Bundestag um 100 Abgeordnete verkleinert werden, was viele Millionen Euro über eine Legislaturperiode einspart.

Warum wohl soll es bei der nächsten Landtagswahl in Baden-Württemberg statt einer nun auch zwei Stimmen geben? – Ein Schelm, wer Böses dabei denkt – geht es doch um die bei der Bundestagswahl bereits bestens funktionierende Aufblähung des Parlaments – zum Schaden der Steuerzahler. Denn besser wird die Politik dadurch nicht. Neben Leserbriefen wären bisher weitestgehend ausbleibende Er- und Aufklärungen durch die Medien ausgesprochen wünschenswert. Wie klug werden die Deutschen diesmal wählen?

Andreas Meyer, Kirchheim