Die Errichtung einer Pflegekammer halte ich für zwingend erforderlich. In den politischen Gremien sollte nicht weiterhin über „die Pflege“ entschieden werden, ohne Vertreter aus der Profession Pflege mit einzubeziehen. Laut einem Bericht im ZDF sind nur etwa zehn Prozent der Pflegefachkräfte gewerkschaftlich organisiert. Bereits 2018 haben sich in einer repräsentativen Befragung 68 Prozent der Pflegefachpersonen für eine Pflegekammer ausgesprochen. Nach weiteren sechs Jahren Verzögerung hoffe ich, dass es nun endgültig zur Einrichtung einer Pflegekammer kommen wird. Zum Thema Beitrag: Auf der letzten Informationsveranstaltung zum Thema Pflegekammer, die ich besuchte, war von fünf Euro Beitrag im ersten Jahr die Rede. Außerdem soll der Beitrag nach dem Gehalt gestaffelt werden.
Gerne möchte ich auch noch das Thema verpflichtende Weiterbildungen anschneiden, welches Thema Ihres Artikels war. 1984 habe ich mit meiner Ausbildung zur Krankenschwester begonnen und bin seitdem in der Pflege tätig. Ich habe es immer als meine Pflicht angesehen, an Fort- und Weiterbildungen teilzunehmen. Seit Inkrafttreten des Pflegeberufegesetzes am 1. Januar 2020 heißt das beispielsweise für Praxisanleiter: „Die Befähigung zum Praxisanleitenden ist ferner nachzuweisen durch kontinuierliche, insbesondere berufspädagogische Fortbildungen im Umfang von mindestens 24 Stunden pro Jahr.“ In anderen Branchen ist die Erbringung von gewissen Fortbildungsstunden bereits seit langem Voraussetzung. Ich frage mich, wie kompetente Beratung und Versorgung von vulnerablen Personen und deren Angehörigen stattfinden kann, wenn Pflegefachkräfte nicht über aktuelle, wissenschaftliche Erkenntnisse verfügen? Um eine gute Pflegequalität, besonders auch am Ende des Lebens, leisten zu können, benötigt es neben Empathie eben auch fachliche Kompetenz.
Heike Maskow, Kirchheim