Leserbrief
Enke gegen Kassenpatienten

Zum Artikel „Augenarzt Enke hat Nachfolger im Blick“ vom 22. November

Zu meiner großen Verwunderung hat die Redakteurin Antje Dörr einen Artikel zu Dr. Peter Enke verfasst, der nur von Lobhudelei geprägt ist und leider die eigentliche Situation in Kirchheim – was die Versorgung der Kassenpatienten betrifft – nicht kritisch genug beschreibt.

Daran hat Dr. Enke keinen geringen Anteil. Dr. Enke war sicher ein anerkannter Facharzt – das stellt kaum jemand infrage. Doch hat er durch die Gründung seiner Privatpraxis am Marktplatz verhindert, dass die Praxis in der Paulinenstraße eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger finden konnte.

Wie soll diese neue Praxis denn finanziert werden, wenn der Anteil an Privatpatienten bereits abgezogen ist oder gegen null geht? Jeder weiß, dass die Ärzte einen gewissen Anteil an Privatpatienten benötigen, um ihre Kosten zu decken. Wer gibt diesem Nachfolger ohne Privatpatienten dann Kredite?

Die im Teckboten angeführte Statistik zeigt, dass nun die Kassenpatienten weit fahren müssen, um sich augenärztlich versorgen zu können.

Dr. Enke hat zwar zwei Nachfolger für seine Privatpraxis gefunden, seine kassenärztlichen Patienten gingen leider leer aus.

Eine differenziertere Betrachtungsweise der Redaktion bezüglich dieser Entwicklung wäre besser gewesen.

Marlies Fitzner, Kirchheim