Leserbriefe
Es fehlt nicht an Geld

Leserbrief zum Umgang mit den steigenden Lebenshaltungskosten

Laut einer Studie der dpa vom September 2022 leben in Deutschland rund 60 Prozent der Menschen von der Hand in den Mund. Sie können von ihrem Gehalt nichts zur Seite legen, weil sie alles für die Lebenshaltungskosten aufbringen müssen. Stimmt das auch nur annähernd, dann ist das eine Katastrophe. Dabei ist Deutschland eines der reichsten Länder der Welt. Es fehlt also nicht an Geld. Was nicht stimmt, ist die gerechte Verteilung und das schafft soziale Probleme. Die rechten Populisten kochen ihr braunes Süppchen auf Kosten der prekär lebenden Menschen. Die meisten Akteure rufen nach Unterstützung durch die Politik. Die Steuern der Bürgerinnen und Bürger müssen denen zugutekommen, die sonst unter die Räder kommen und nicht der Klientel von Herrn Lindner.

Auf lokaler Ebene denke ich über eine weitere Idee nach. Wie wäre es, wenn die „reichen“ 40 Prozent Kirchheimer monatlich ein Prozent ihrer Einkünfte in einen Fonds zur Finanzierung der Lebenshaltungskosten anonym einbringen würden, um so zum Beispiel die Kirchheimer Tafel, die Caritas, das Diakonische Werk oder die Bürgerstiftung zu unterstützen. So können alle, die können, bei der Bearbeitung des sozialen Problems mithelfen. Ich bin mir sicher, dass so eine große Summe Geld zusammenkommen würde.

Letztlich geht es aber um die Zukunft. Allen ist mittlerweile klar, dass uns der bisher „normale“ Zustand schon jetzt bedroht, weil die Erde schlichtweg nicht so viel an „Verbrauchsmitteln“ zur Verfügung stellt. Wir müssen darüber diskutieren, wie wir leben wollen und ob es dann noch möglich ist, uns eine Wirtschaft, die auf Wachstum ausgerichtet ist, zu leisten. Dann können wir uns gemeinsam Schritt für Schritt auf eine lebenswerte, gerechte Zukunft zubewegen.

Martin Lempp, Bissingen