Ist das unsere vielbeschworene Demokratie, die es unbedingt zu verteidigen gilt, um die wir kämpfen müssen?
Seit wann reicht es aus, dass einer einzelnen Person – in dem Fall ein Badegast – etwas missfällt und sofort wird dieser Beschwerde stattgegeben? Die Empfindungen der vielen Kirchheimer Badegäste, die sich über diese Zitate- und Sprüche-Tafel gefreut haben, werden einfach ignoriert.
Das hat ja wohl nichts mit Demokratie zu tun!
Eigentlich wird die Beschwerde eines einzelnen Menschen lediglich zur Kenntnis genommen – wenn es sich nicht um eine Straftat handelt.
Das Schlimme aber in diesem Fall ist die Reaktion der Stadtverwaltung. Sie hat gleich klein beigegeben, kein bisschen Rückgrat gezeigt, sondern ist ihren Freibadmitarbeiterinnen und -mitarbeitern in den Rücken gefallen. Sie hat die Fürsorgepflicht ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber grob verletzt.
Eigentlich ist diese Beschwerde ja wirklich nichts Weltbewegendes, wenn man an die großen Probleme in Deutschland, Europa und Nahost denkt.
Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass diese Angelegenheit im Gemeinderat behandelt werden muss. Weil es hier um gelebte, praktizierte Demokratie geht, und dazu brauchen wir Vorbilder und Menschen mit Rückgrat. Ich hoffe, dass die wenigstens im Gemeinderat zu finden sind.
Wenn Demokratie schon im Kleinen nicht funktioniert, wie wollen wir sie dann im Großen verteidigen?
Edda Wißmann, Kirchheim