Zum Leserbrief „Kalter Krieger“ vom 17. August
Wenn ein erfahrener Autor von Leserbriefen, ja, ein Theologe, gleich zweimal meinen Leserbrief „Kein Kampfbegriff“ falsch zitiert, fragt man sich: War es der bewusste Versuch einer Irreführung der Leserschaft, oder war es die simple Fehlleistung des Missverstehens, eventuell verursacht durch Wut bei hohen Sommertemperaturen? Wenn dieser Autor dann auch noch mit juristischen Erwägungen die freie Meinungsäußerung per Einschüchterung versucht zu untergraben, dann fragt man sich, was bedeutet diesem Herrn eigentlich Meinungsaustausch? Ist es redlich, durch falsche Zitierweise eine vermeintliche Verleumdung zu konstruieren, um mich als kalten Krieger anzuschwärzen? Schließlich: Der arme Jesus Christus muss in Russland aktuell für das „Ja“ zum Putin-Krieg herhalten. Nun benutzt ihn auch noch Herr Brost zur Unterfütterung seiner geostrategischen Ansichten – wohl als Aufwertung seines irdisch-diskursiven Denkens.
Ich habe in meinem Leserbrief nie „allen Linken“ etwas unterstellt, sondern von einem erneuten Versuch sogenannter Pazifisten aus dem linken Spektrum (unbestimmte Anzahl) gesprochen, die Verbrechen Russlands zu relativieren. Wer die von Herrn Zumach empfohlenen, schamlos Moskau-affinen Nachdenkseiten kennt, weiß, wovon ich rede! Des Weiteren sprach ich von der Kaperung des „Forum 2030“ durch die Partei „die Linke“ – nicht durch Pazifisten aus dem linken Spektrum. Wozu diese verfälschte Wiedergabe? Ich fühle mich sehr durch die von mir geschätzte Tageszeitung „taz“ bestätigt, die seit den letzten sechs Monaten die derzeitig unverantwortliche Russlandpolitik diverser linker Spektren konsequent kritisiert. Und an Herrn Brost gerichtet: Sprach nicht der heiße Krieger Lawrow davon, dass sich der eiserne Vorhang senkt?
Ulrich Haussmann, Kirchheim